Ste­fan Nigge­meier lässt kein gutes Jahr an Math­ias Döpfn­er, indem er ein­fach nur die jüng­ste Geschichte des Axel-Springer-Vor­stands Revue passieren lässt. Es sieht auch keinen anderen Kan­di­dat­en für den Leak­er von Döpfn­ers Mit­teilun­gen als Julian Reichelt.

Ich habe ja in mein­er Heimat nie ver­standen, wie der dor­tige Zeitungschef so begeis­tert von Döpfn­er sein kon­nte. Vielle­icht set­zt da ja bei Zeitun­gen mal eine kri­tis­che Selb­stre­flex­ion ein.

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Moin

morgenkaffee

Wolf­gang Ger­hardt erk­lärt im Tagesspiegel, dass die FDP schon aus Gerechtigkeits­grün­den weit­er an ein­er Steuersenkung fes­thal­ten will. Dazu fordert er eine bessere Markenpflege der Partei, die in ein­er aktuellen Umfrage nur noch auf 3% Zus­tim­mung trifft.

Daniel Fiene hat sich mit der taz darüber unter­hal­ten, dass diese auf ihrem Online-Auftritt mit­tler­weile auch das Mikrobezahlsys­tem flat­tr ein­set­zt.

Ste­fan Nigge­meier und Lukas Heinser haben sich nach Oslo aufgemacht, um das größte Pop­kul­tur­tra­shevent unser­er Zeit haut­nah ver­fol­gen zu kön­nen. Dazu liefern sie täglich einen Videobericht.

Und während ich mir die Frage stelle: Wenn alle Welt den Euro­pean Song Con­test schaut, ist das nicht schon Grund genug, was anderes zu tun? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.

[Foto: Luc van Gent]

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Moin

morgenkaffee
Ein Teil­bere­ich der katholis­chen Kirche gibt ein­er von einem Fall der sex­uellen Miss­brauchs betrof­fe­nen Fam­i­lie Geld, wonach diese schweigt, worüber eine große Zeitung schreibt, worüber widerum ein Blog­ger schreibt, der von diesem Teil der katholis­chen Kirche zum Schweigen gebracht auf Unter­las­sung verk­lagt wird, worüber widerum ein Blog­ger schreibt, der von diesem Teil der katholis­chen Kirche auf Unter­las­sung verk­lagt wird, … Eine solche Geschichte kön­nte in einen schö­nen infiniten Regress führen und sie hat natür­lich nichts mit der Geschichte von Ste­fan Nigge­meier zu tun.
Nessy berichtet vom alten Fre­und ihres Vaters, der nach 45 Arbeit­s­jahren kurz­er­hand auf die Straße geset­zt wor­den ist. Das ist allerd­ings noch nicht das Ende vom Lied.
Micha Brum­lik hält in der taz nach der Kri­tik an Aygül Özkan fest, dass der Gott im Grundge­setz nicht zwangsweise ein christlich­er Gott ist.
Und während ich mir die Frage stelle: Wenn in der Bibel doch ste­ht, dass man sich kein Bild von Gott machen solle, woher wis­sen die Chris­ten­vertreter allen­thal­ben, welche Kon­fes­sion er gut find­et? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.
[Foto: Luc van Gent]

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Moin

morgenkaffee
Nor­bert Bolz lässt im Inter­view wieder skurile Phan­tasien ab, nach denen das Inter­net kein Massen­medi­um ist und das Web 2.0 die Reli­gion erset­zt. Warum nicht gle­ich auch das Spülmit­tel, das Spülen schränken Nerds doch sich­er auch ein.
Wolf­gang Thierse ste­ht weit­er in der Kri­tik wegen sein­er Sitz-Block­ade am 1. Mai.
Roman Polan­s­ki wen­det sich über einen Blog an die Öffentlichkeit bezüglich der Möglichkeit sein­er Ausweisung an die USA. Dort äußert er sich allerd­ings nur über sein eigenes Rechtsver­ständ­nis und das sein­er Anwälte.
Ste­fan Nigge­meier behan­delt ein Kärtchen der ARD für ihre Mitar­beit­er, auf dem zehn gute Gründe für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Senders geschrieben ste­hen sein sollen. Nur sucht man die verge­blich.
Und während ich mir die Frage stelle: Wenn man schon so ein albernes Kärtchen für die Recht­fer­ti­gung seines Jobs braucht, wieviele braucht man dann erst für den Rest sein­er Per­sön­lichkeit? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.
[Foto: Luc van Gent]

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Moin

morgenkaffee
Es gibt doch noch sin­nvolle Nachträge zur re:publica: Kiki beschreibt ihren zweit­en Tag [ hier den drit­ten ] und man ist als Leser schon sehr froh, endlich mal einen kri­tis­chen Text vorgelegt zu bekom­men, der nicht lediglich den reinen Ablauf eines Tagungstages wiedergibt. Auch sprach­lich hebt dieser sich her­aus.
Nessy hat etwas gekramt und schöne alte Fotos ihrer Island-Reise gefun­den.
Ste­fan Nigge­meier hält fest, wie der Kampf von Sil­vana Koch-Mehrin gegen die Tagess­chau-iPhone-App­lika­tion klägich gescheit­ert ist und wie dieser für deutsche Medi­en auf ein­mal völ­lig unin­ter­es­sant ist.
Und während ich mir die Frage stelle: Warum sind Blog­ger-Tagun­gen eigentlich nur so lange sie laufen inter­es­sant? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.
[Foto: Luc van Gent]

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Moin

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Nicht nur in Deutsch­land wird offen­bar ger­ade ein Zeitungsar­tikel­erfind­er ent­larvt, auch bei The New York­er stellt Judith Thur­man fest, dass es in Ital­ien jeman­den gibt, der Promi­nen­ten das Beant­worten von Inter­views unge­mein erle­ichtert hat.

Das poli­tis­che Mag­a­zin Cicero veröf­fentlicht einen sehr inter­es­san­ten biographis­chen Artikel über den aktuellen NRW-Min­is­ter­präsi­den­ten Jür­gen Rüttgers.

Anne Roth berichtet über die Fes­t­nahme von autonomen Link­sex­tremen in Berlin, die verdächtigt wer­den, eine Straftat bege­hen zu wollen und sucht im Text verge­blich die autonomen Link­sex­tremen und die Straftat.

Und während ich mir die Frage stelle: Zählt es eigentlich auch zur Auf­gabe der Presse, für präsente Klis­chees zu sor­gen? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.

[Foto: Luc van Gent]

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Moin

morgenkaffee

Heute sind einige Leute pikiert. Die Chi­ne­sen schäu­men vor Wut über Google, weil die doch nicht kom­plett ihre Such­mas­chine für Chi­na abschal­ten, son­dern nur ihre Zen­sur­fil­ter.

Die Tele­fon­fir­ma Prime­call ist so pikiert über Spree­blick, dass sie aus­pro­bieren, wie gut der Streisand-Effekt bei Unternehmen wirkt.

Ste­fan Nigge­meier ist pikiert unter die Twitkrit­ter gegan­gen und meint, dass man keine Witze über Fernse­hberühmtheit­en machen darf, wenn die in Unter­suchung­shaft sitzen, vor allem, wenn diese Witze nicht lustig sind.

Und während ich mir die Frage stelle: Darf man nur dann Witze über Per­so­n­en machen, wenn sie nicht im Knast sitzen? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.

[Foto: Luc van Gent]

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Wie geht es eigentlich Herrn Wüst von der CDU?

Man macht sich doch so langsam Sor­gen um Hen­drik Wüst. Da ist es gar nicht so lange her, dass er in das Visi­er der NRWSPD ger­at­en ist, nun sieht er seine Stunde gekom­men, doch ein­mal zurück zu schla­gen. Die Bildzeitung meint unter Beru­fung auf Gerüchte, dass link­sex­trem­istis­che Tat­en ins­ge­samt in Deutsch­land zugenom­men haben, und Herr Wüst meint: Die SPD ist schuld, genauer die NRWSPD. Denn diese habe eine Zusam­me­nar­beit mit der Linkspartei in Nor­drhein-West­falen bish­er kün­ftig nicht aus­geschlossen.
Und bei ein­er so unklaren poli­tis­chen Lage in der Oppo­si­tion in Nor­drhein-West­falen, da rastet der Link­sex­treme in Sach­sen-Anhalt ja gle­ich aus und haut irgendwem auf die Mütze.
Gerüchte der Bildzeitung zum Poli­tikum hochstil­isieren: Noch alles klar, Herr Wüst?
mehr:
Wir in NRW: Affäre Wüst: Das Bauernopfer — Güteter­min gescheit­ert / Erneute Kündi­gung bei der CDU
Ste­fan Nigge­meier: Malen nach Zahlen

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Wenn Blogger streiten…

Ach, Gottchen. Schön­stes Wet­terchen da draußen, aber man stre­it­et sich in der Blog­gosphäre. Na, komm, keine Angriffe an diesen Punkt schon. Ich nenne mal mit “Blo­gosphäre” all diejeni­gen, die in Deutsch­land aus welchen Grün­den auch immer, einen Blog betreiben. Ohne irgend ein weit­eres Kennze­ichen.
Als eine Art Dachver­band gab sich da die Re:publica aus, und das stößt eini­gen Blog­gern zutief­st unan­genehm auf. Denn Blogs sind für viele Darstel­lung der eige­nen Sichtweise. Etwas Pri­vates, etwas Sub­jek­tives. Das gilt für das Blog desjeni­gen, der keine Leser hat, bis zu großen Blogs wie dem von Ste­fan Nigge­meier. Sehr inter­es­sant an dieser Stelle ist es, das selb­st einige Jour­nal­is­ten diese Eige­nart von Pri­vat­blogs nicht bemerken. Auch was Ste­fan Nigge­meier blog­gt ist sub­jek­tiv. Es muss nicht objek­tiv­en Maßstäben angepasst sein, es muss nicht ein­mal son­der­lich aus­ge­wogen sein. In ein­er Zeitung ist das die Leitlin­ie, selb­st in Kom­mentaren stört über­zo­gene Sub­jek­tiv­ität. Aber Blog­ger sind in ihren Blogs frei, frei nach Sch­nautze zu reden. Insofern ist ein Blog ein Refugium Einzel­ner. Und das ist auch völ­lig okay so.
Man kann nun Blogs auch offen­er gestal­ten. Als Tech­nikblogs oder The­men­blogs. Je weniger in der­ar­ti­gen Blogs stark sub­jek­tive Darstel­lun­gen ohne son­der­lich­es Kennze­ichen vorkom­men, desto objek­tiv­er sind sie. Desto sach­ge­nauer muss aber auch gear­beit­et wer­den. Und es sind solche Blogs, die tat­säch­lich der etablierten Presse in Konkur­renz treten. Sicher­lich in äußerst geringem Maße, viel gerin­ger­er als viele das möcht­en, aber immer­hin.
Die Mach­er der Re:publica haben meines Eracht­es den Fehler gemacht, dieses nicht so her­auszustellen. Der Slo­gan, dass jed­er Presse sei, ist über­zo­gen, unge­nau. Es will ja auch gar nicht jed­er Blog­ger ein Presse­or­gan sein. Viele sind eben nicht scharf darauf, eine Konkur­renz zur Presse darzustellen, es ist ihnen schlicht egal. Dass sich in diesem Fall die etablierte Presse provoziert fühlt, ist nicht ver­wun­der­lich.
Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu ein­er Anmaßung, der­art, wie pikiert der eine oder andere auf diese Kon­ferenz reagiert. Grund­sät­zlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Ver­anstal­tung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicher­lich für alle geeignet, die sich für über das rein Sub­jek­tive hin­aus­ge­hen­den Blogs inter­essieren und informieren wollen. Und sicher­lich gibt es da aus­tauschbare Erfahrun­gen und mögliche Trends. Oft­mals trifft man auf unaus­gereifte Gedanken, die ver­wor­den wer­den, aber genau das ist ja auch Sinn ein­er solchen Ver­anstal­tung. Es geht nicht allein um vorzeig­bare Erfolge. Dass die Ver­anstal­tung natür­lich inhaltlich kri­tisiert wer­den sollte, ste­ht auf einem anderen Blatt.
Und daher: Draußen ist Sonne, holt euch alle mal wieder ein Eis!

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Lycos Europe: Das Bertelsmann-Debakel

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Es wurde immer­hin heute mehr über Lycos gere­det als in den ver­gan­genen Jahren. Lycos Europe wird in die Inter­net­geschichte einge­hen als ein Witz der Dot-Com-Boom-Phase. Und um es gle­ich zu sagen, es ist heute sehr schlimm für die Mitar­beit­er. Von denen habe ich gehört, dass man inten­siv am und im Unternehmen arbeite und es wurde wieder und wieder das gute Kli­ma im Unternehmen gelobt. Es gibt gute Gründe, den Unter­gang von Lycos als schade zu beze­ich­nen. Auf Christoph Mohn möchte ich nicht rumhauen, das wer­den andere zur Genüge tun.
Was aber zum Ende von Lycos Europe auch fest­ge­hal­ten wer­den kann, ist, und dafür ist Mohn sich­er irgend­wie ver­ant­wortlich, wenn auch nicht allein, dass die altherge­brachte Ber­tels­mann-Strate­gie gefloppt ist: Der Gedanke, Kun­den vorzuset­zen, was die kaufen sollen (was in den 90ern im Inter­net noch klappte), anstelle den Kun­den aufs Maul zu schauen, und deren Inter­essen mit ade­quat­en (Internet-)Diensten zu unter­stützen. Sowas mag im Buch­club funk­tion­ieren, im Inter­net eben nicht. Ber­tels­mann hat im Inter­net, soweit ich weiß, nie Erfolg gehabt. Lycos ist da wohl nur derzeit die Spitze des Eis­bergs. Mag ich mit der Ein­schätzung auch voll daneben liegen, wir haben es hier mit einem der­ben Imageschaden für Ber­tels­mann und die Marke Lycos zu tun.
Dabei hat­ten sie dur­chaus Chan­cen. Der Lycos-Chat hat vor eini­gen Jahren genau die Nutzer ange­spült, die so heiß umkämpft gewe­sen sind: Junge, dynamis­che Leute, die miteinan­der in Kon­takt treten woll­ten, auf dur­chaus anspruchsvolle Weise. Der Lycos-Chat unter­schied sich von allen anderen durch Dinge, die Dien­ste wie Twit­ter auch ver­wen­den, und die damals neu waren: Ein direk­tes Mit­teilungssys­tem, eine eigene Darstel­lungs­seite, Sta­tis­tiken über Benutzer, die die eigene Seite anschaut­en. All das, was für viele Stu­di­VZ-Nutzer Neu­land bedeutete.
Und was machte Lycos? Man ver­suchte den Chat zu mon­e­tarisieren. Nutzer soll­ten Geld bezahlen für die Sta­tis­tiken und andere Eigen­schaften des Sys­tems. Und was macht­en die Nutzer? Sie sagten in Scharen Lycos Lebe­wohl. Sie ließen sich nicht das andrehen, was schein­bar auch kosten­los zu kriegen sein kann. Lycos hat eine erfol­gver­sprechende Idee leicht­fer­tig zum Ver­such des Mon­e­tarisierens aus der Hand gegeben. Ein Ver­such, der schon zuvor oft genug gescheit­ert war. Das müsste das sein, was Mohn ver­ste­hen müsste, wenn er sagt Lycos habe es nicht geschafft, seine Dien­ste zu mon­e­tarisieren. Weil nie­mand darauf geschaut hat, wer die Großzahl poten­tieller Kun­den ist und was die wohl inter­essiert, wenn klar ist, dass man denen nicht irgend­was zum Bezahlen aufs Auge drück­en kann. Mohn hat im let­zten Jahr aus­gerufen, man wolle nun auf web2.0‑Strategien bauen. Davon ist nichts geblieben. Stattdessen trat zeit­gle­ich Twit­ter seinen Siegeszug an — mit Strate­gien, die bei Lycos nach 12 Jahren im Inter­net­geschäft längst bekan­nt sein hät­ten müssen.
Müssen. Aber auf diese und diverse andere Man­age­ment­fehler ist wohl zurück zuführen, dass von den 672 Mil­lio­nen Euro aus der Dot-Com-Boom-Phase noch etwa 140 übrig geblieben sind. Das ist ein Minus von 500 Mil­lio­nen €. Und auch wenn es aus Grün­den der Umrech­nung nicht mehr nötig ist, so lassen sie sich die Zahl doch noch ein­mal auf der Zunge zerge­hen: Eine Mil­liarde DM.
Und damit Schluss für’s Erste. Auf zu neuen Ufern, liebe Lycosian­er. Jedem neuen Anfang wohnt ein Zauber inne.
lycos2
edit: Mohn sagt in einem ersten State­ment, man habe nicht mit Google mithal­ten kön­nen. Das stimmt sicher­lich, aber war das denn der Geg­n­er? Oder war man nicht vielmehr selb­st sein größter Geg­n­er?
Und wo ich “rumhack­en” schreibe, für sowas find­et sich immer jemand.

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