Moin

Morgenkaffee

Zeit­gle­ich starteten hier vor mehr als 3 Jahren die Guten-Mor­gen-Kolumne und die Leseze­ichen. Die Guten-Mor­gen-Kolumne war angelehnt an die — dann doch sehr kur­zlebige ‑Kolumne eines nieder­ländis­chen Blogs und die Leseze­ichen sicher­lich auch an die links bei Felix Schwen­zel. Es sind halt deli­cious-book­marks, die ein­fach in Word­Press gespe­ichert wer­den. Das macht Felix Schwen­zel seit 10 Jahren — inzwis­chen nicht mehr bei deli­cious, wobei höch­stin­ter­es­sant ist, wen er heutzu­tage im Gegen­satz zu früher nicht mehr linkt -, das macht John­ny Haeusler seit weni­gen Tagen und witziger­weise sieht es dort genau­so dahinge­book­markt aus wie bei Felix Schwen­zel vor 10 Jahren. Der Bild­blog macht eine der­ar­tige kom­men­tierte Linksamm­lung auch schon seit 7 Jahren, wo ich mich ger­ade fra­gen wollte, ob dort die Linksamm­lung nicht die nor­malen Texte inzwis­chen begräbt.

Gün­ter Jauch hat bei der Frau der Woche eine Gegen­darstel­lung zu ein­er Frage auf dem Cov­er erre­icht. Beim Topfvoll­Go­ld zweifelt man, dass das grund­sät­zlich etwas geän­dert hätte — mit ein­er entsprechend rhetorisch fra­gen­den Überschrift.

Und wäh­rend ich mir die Frage stel­le: Wieso fil­tern die Blog­ger so sel­ten Region­allinks? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

Continue Reading

Haeusler, Tanja & Johnny – Netzgemüse

Wei­h­nacht­en ste­ht vor der Tür und vielerorts wer­den nun die Buch­lä­den durch­stöbert, um inter­es­sante lit­er­arische Sachen aus­find­ig zu machen. Ich habe mir mal Net­zgemüse von Tan­ja und John­ny Haeusler, der auch unter spreeblick.de blog­gt, angeschaut. In diesem Fall ist es vielle­icht hil­fre­ich, die bei­den erst selb­st zu Wort kom­men zu lassen:

Jet­zt kann man zunächst ein­mal fest­stellen, dass es hier eine dicke Mark­tlücke gibt. Das Inter­net ist in vie­len Facetten nicht leicht zu ver­ste­hen. Das macht beson­ders dann Prob­leme, wenn Eltern darüber nach­denken, wie sie ihre Kinder im Inter­net begleit­en. Und das tut Not, denn im Inter­net lauern rechtliche und per­sön­liche Gefahren. Ander­er­seits bewe­gen sich Inter­net­nutzer ziem­lich frei und unge­bun­den durch das Netz. Worauf sollen sich Eltern daher einstellen?

Das ist in etwa die Frage, der das Ehep­aar Haeusler nachge­ht. Sicher­lich ist das Buch so geschrieben und wird so präsen­tiert, dass es sich irgend­wie ren­tiert. Insofern ist dieser Ein­trag auch schon wieder eine Form von Wer­bung. Aber ander­er­seits bin ich davon überzeugt, dass das Buch die Auf­gabe, Eltern für ihre Auf­gabe, Kinder im Umgang mit dem Inter­net ver­ant­wor­tungsvoll zu begleit­en, gut erfüllt.

Jet­zt kön­nte ich auch am Buch rum­mosern über manchen gram­ma­tisch nicht ganz so per­fek­ten Satzbau, verkürzte und somit falsch wirk­ende Darstel­lun­gen oder den Begriff Net­zgemüse, der mich das ganze Buch gestört hat. Da mein Fokus aber darauf gerichtet ist, her­auszufind­en, ob dieses Buch Eltern eine Hil­fe sein kann, schiebe ich das mal ganz beiseite.

Und wenn das erst­mal bei­seite geschoben ist fällt zunächst die große Band­bre­ite auf, die das Buch umfasst: Es han­delt den Umgang mit Com­put­er­spie­len, ille­gale Down­loads, Inter­net­di­en­sten, Blogs, Mob­bing, Pseu­do­ny­men, sozialen Kom­pe­ten­zen, Taschen­geld, Smart­phones und und und ab. Ich habe auf Anhieb nichts gefun­den, was ich ver­misse. Alle The­men wer­den zwar nur angeris­sen und Beispiele und Lösungsan­sätze von wirk­lich schwieri­gen Prob­le­men kom­men nicht vor. Das ist aber für ein Eis­ntiegs­buch in die Materie nicht weit­er schlimm. Die Frage wäre eh, ob man ein solch­es Buch nicht über­frachtete, wenn man zu viele Lösun­gen anbi­eten wollte.

Was ich sehr überzeu­gend finde, ist, dass die Autoren heik­le The­men wie Pornografie im Inter­net, die von Jugendlichen kon­sum­iert wer­den kann, nicht umschiffen.

Das Buch braucht zwar etwa 100 Seit­en um richtig in Schwung zu kom­men, trifft aber dann den richti­gen Ton. Wer also Eltern ken­nt oder sel­ber erze­hungs­berechtigt ist, dem lege ich dieses Buch wärm­stens ans Herz.

Continue Reading

Moin

Morgenkaffee So, kurz vor der Mit­tagszeit noch einen kurzen Anriss: Drüben empfehle ich das Buch Net­zgemüse von Tan­ja und John­ny Haeusler aka Spree­blick für alle, die mit Jugendlichen zu tun haben.

Leo Gutsch empört sich über das massen­hafte Tatort-Gegucke.

Friedrich Küp­pers­busch inter­essiert sich für die Herkulesaufgabe:

Und während ich mir die Frage stelle: Beschw­ert sich nie­mand bei der CDU, dass See­hofer der CDU-Tit­ulierung “Kan­zler­wahlvere­in” unter Beibelas­sung der neg­a­tiv­en Kon­no­ta­tion etwas Pos­i­tives abgewin­nen will? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

Continue Reading

Wel­ding, Malte — Ver­siebt, ver­kackt, ver­hei­ra­tet | Das Liebesleben der anderen

Malte Weld­ing, Ver­siebt, verkackt, ver­heiratet: Vom Leben nach dem Hap­py End, 204 Seit­en, Piper Taschen­buch (9,99€) und eBook (8,49€), 2012

Der Flieger startet mor­gen früh nach Berlin. Wir kom­men zum Früh­stück an, das ist wichtig. Dann arbeit­et der gemeine Berlin­er und die Touris­ten sind noch nicht aus­geschwärmt. Aber es ist echt früh, der Flieger geht um Sech­suhrir­gend­was. Ich beende den Tag vorm Lap­top am Schreibtisch, da kommt mir Malte Weld­ings neues Buch zu. Das let­zte war nicht ganz mein Fall. Aber vielle­icht das. Vielle­icht sollte man es in Berlin lesen. Vielle­icht hil­ft das. Abgemacht. Weld­in­gle­sen in Berlin. Der Authen­tiz­ität wegen. (Vielle­icht meint nun der andere oder eine, dass das nicht fair ist: Sein eigenes Empfind­en und das Besprechen eines Buch­es zu ver­mis­chen. Wer das auseinan­der­hal­ten möchte, lese im Fol­gen­den ein­fach nur den eingerück­ten Text.)

Um zunächst etwas zum Autor ver­lieren: Malte Weld­ing ist Kolum­nist der Berlin­er Zeitung und in Inter­netkreisen als Blog­ger bekan­nt gewor­den. Er hat schöne Artikel zu Spree­blick beige­tra­gen, solche die man jet­zt dem Blog wieder wün­scht. Daneben hat er für die Blogs Fooli­gan, Neue Boden­ständigkeit und Deus ex machi­na geschrieben. 2010 erschien sein erstes Buch Frauen und Män­ner passen nicht zusam­men — auch nicht in der Mitte.

Der Flieger erhebt sich am fol­gen­den Tag pünk­tlich um 6.40 Uhr in die Lüfte. Die Stew­ardessen set­zen zu ihrer Mor­gengym­nas­tik an und ich schlage die ersten Seit­en auf.

Das Buch han­delt von den drei Brüdern Roman, Ben, Paul sowie Pauls Fre­und Jimo, deren Bekan­ntschaft Weld­ing hat und die es nach dem Abitur von Aachen nach Berlin verzieht. Alle­samt steck­en sie in Beziehun­gen, die ins Stock­en ger­at­en. Weld­ing scheint sie pri­vat zu ken­nen. Wird das jet­zt eine Fre­un­de­sanalyse? Oder ein Roman und mehr als man meint ist fik­tiv? Alles bleibt etwas dunkel für den Leser, der ins kalte Wass­er gewor­fen wird. Warum sind die Geschicht­en der vier so inter­es­sant? Ich füh­le mich an Mar­cel Reich-Ran­ic­ki erin­nert, der mal meinte, er wolle nur noch Prob­lem­schilderun­gen von Intellek­tuellen lesen. Ich kann das gut ver­ste­hen, auch wenn ich sel­ber ein­fache Lit­er­atur zu schätzen weiß. Es muss nicht immer Kaviar sein. Aber weil ich eben Liebe­sprob­lema­tisierun­gen in der Pop­kul­tur von David Bad­diel bis Ver­rückt nach dir inhaltlich durch­wa­t­en habe, fragt sich doch: Was bietet dieses Buch neues? Außer dass es ein Friends aus Berlin zu sein scheint? Der Blick in Beziehun­gen “nach dem Hap­py End”? Vielle­icht ist das Buch eher für Leute, die nur Liebesfilme kennen.

Als wir wieder fes­ten Boden unter den Füßen haben, bemerke ich, dass in Berlin ja noch Win­ter ist. Min­destens 7 Grad weniger als in Düs­sel­dorf. Es herrscht interkon­ti­nen­tales Kli­ma, wie ich mich aus dem Sachunter­richt zu erin­nern glaube. Der war aber auch vor der Wende. Ich habe Durst und ziehe mir was am Auto­mat­en. Meine Fre­undin fängt lau­thals an zu lachen, als sie die Büchse sieht und berlinert:

Ditt ken­nwa im West­en ja schon janich mehr: Dosen ohne Pfand!

Die S‑Bahn ver­spätet sich, ich krame meine Lek­türe raus:

Weld­ing stellt jedem Kapi­tel Zitate voran. Sowas mag ich ja gar nicht. Die Zitate sind nicht son­der­lich vomhock­er­hauend, haben mit dem was fol­gt auch nicht direkt zu tun. Ich über­lese sie kon­se­quent. Die drei Brüder steck­en in Beziehun­gen: Roman hat Mia geheiratet, Mia tren­nt sich ger­ade von Paul und Ben ist mit Juila Mia zusam­men. Was sind das nun also für Leute?

Wir check­en bei meinem Fre­und am Ostkreuz ein und ler­nen Maren ken­nen, die auch dort wohnt. Sie hat Medi­zin studiert, aber nicht zu ende, ist Mitte 30 und sat­telt nun zur Immo­bilien­mak­lerin um. Die let­zte Prü­fung hat sie in Berlin ver­passt, kann sie aber, was sie heute erfahren hat, in Ros­tock able­gen. Und hin­ter­her vielle­icht noch etwas studieren — was man in Berlin eben so macht. Über die Brücke am Ostkreuz ver­schlägt es uns in das Datscha. Es gibt schw­eres rus­sis­ches Frühstück…

… und Zeit zum lesen:

Zunächst ler­nen wir Roman und Paul ken­nen, nach­dem Gre­ta Paul, der sich ger­ade auf einem LSD-Trip befind­et, den Lauf­pass gegeben hat. Von Roman und Gre­ta erfahren wir, dass bei­de ein Kind bekom­men wollen, aber etwas kon­trapro­duk­tiver­weise das mit dem Sex ger­ade so gar nicht läuft. Von Ben wis­sen wir, dass er Architek­tur studiert oder studiert hat und Paul ist ehrgei­zlos­er Recht­san­walt. Die Berufe spie­len aber im Fol­gen­den keine son­der­liche Rolle. Mia hängt an Roman, vielle­icht etwas lei­den­schaftlich­er als umgekehrt, Gre­ta scheint eine gutausse­hende, wil­lensstarke Frau zu sein. Generell bleibt es aber bei Typ­isierun­gen der Charak­tere, ein eigenes Bild will sich kaum ein­stellen. Die Ker­le kom­men mir vor wie phan­tasielose, unlustige Tunichtguts. Wenig inspiri­erend — wed­er zum Inter­esse an den Charak­teren, noch zum Weiterlesen.

Als wir nach­mit­tags so durch den Osten schlen­dern, fall­en mir die tra­di­tionellen Berliner­isms auf. In der Straßen­bahn hat gefühlt jed­er Zweite eine Bier­flasche dabei, im Osten flanieren Hun­deköt­tel die Gehwege, es herrscht dis­tanzierte Humor­losigkeit, hek­tis­ches Gehen, Gedrän­gel, und man sieht, was Frauen in Berlin für Mode hal­ten: Knal­lenge Leg­gins zu dunkel­wat­tierten Ret­tungswest­en. Oder wie meine Fre­undin sich ausdrückt:

Hier laufen selb­st die ganz hüb­schen Mäd­chen auf hässlich getrimmt rum.

Als irgend­wo waschechte Düs­sel­dor­ferin zieht es sie in eine der 111 Sehenswürdigkeit­en des Sehenswürdigkeit­en­buch­es, das in Berlin die Touris­ten erkennbar macht: Das ganzjährige Verkleidungsgeschäft.

Während sie den Laden auseinan­dern­immt und sich schließlich für eine überdi­men­sion­ierte Geburt­stags­brille, sowie 30er Absper­rband und Warn­schilder für ihren Geburt­stag entschei­det, lese ich…

… einen Witz. Tat­säch­lich. Ich lache auf Seite 130. So, dass einige mich schon komisch anschauen. Öffentlich­es, spon­tanes Lachen in Berlin ist so eine Sache. Ich werde aber qua­si mit dieser Stelle etwas wärmer mit dem Buch. Ich denke nicht mehr ans Wegle­gen. Immer­hin so gut muss die Lek­türe sein. Man kann sie weit­er­lesen. Ich habe die Hoff­nung aufgegeben, dass man sich, vielle­icht wie in einem Roman, mit irgen­dein­er Fig­ur der­art anfre­un­det, dass man mit­fiebert. Pustekuchen. Dafür gibt es Name­drop­ping: Dawkins, Pinker und die Inter­ne­taussteck­anek­dote von Franzen. Jaja.

Am näch­sten Mor­gen hole ich Brötchen, Saft und Milch. Die B.Z. titelt “ENDLICH! Sauf Ver­bot in der BVG”. Kri­tik wird hier ja schnell umge­set­zt, denke ich. Ubrin­gens: Die schmieri­gen Graf­fi­ti sind auch scheiße! Ich gelange zur Brötchen­theke, an der ich mich nicht entsin­nen kann, wie Berlin­er noch mal in Berlin heißen, lerne dage­gen: “Good Cook­ies go to heav­en, bad cook­ies go to…”

Als ich mit den Früh­stückssachen wieder in die Woh­nung komme, erzählt Maren, dass sie nun eine Woh­nung in Ros­tock hat. Dafür die Prü­fung aber nicht machen kann. Ist nicht immer alles Ein­bahn­straße. Zum Mit­tagessen zieht es meine Fre­undin und mich wieder in den Osten. Hin­ter den Hack­eschen Höfen ist Sushi ange­sagt. Das Sushi kann es mit den Düs­sel­dor­fern aufnehmen. Da ich weniger Teller ver­putze als meine Begleitung…

… und mir die dor­ti­gen Klei­dungs­fachgeschäfte nicht so zusagen wie mein­er Fre­undin, blät­tere ich etwas.

Die han­del­nden Per­so­n­en im Buch lassen sich offen­bar immer von irgendwelchen Gefühlen treiben. Man erfährt eigentlich zu wenig über wirk­liche Gründe. Alles bleibt Speku­la­tion, alle Verän­derung wirkt wie Ein­bahn­straße. Das Buch ver­leit­et, selb­st über Pärchen nachzu­denken. Ich habe nach mein­er Abizeit selb­st gerne Pärchen analysiert, nach Zie­len gefragt, über das Wohlbefind­en der einzel­nen Part­ner nachgedacht. Ein­mal habe ich das einem Bekan­nten vorgelegt, worauf dieser meinte: “Japp, das klingt alles schlüs­sig. Und ich glaube auch nicht, dass Beziehun­gen immer son­der­lich glück­lich sind unterm Strich. Aber vielle­icht sind die damit zufrieden.” Da habe ich mich ange­fan­gen, mich in Zurück­hal­tung zu üben, was andere Pärchen angeht.

Als wir den Rück­weg antreten — Rot­front tritt abends für lau im So36 auf‑, kommt uns in Form dreier Per­so­n­en Mia. ent­ge­gen. Sagt zumin­d­est meine Fre­undin. Ich habe nur Augen für die schul­ter­be­pol­sterten Lilaanzüge, die mir einen Tick zu met­ro­sex­uell vorkom­men. Die blonde Begleitung ist zu klein, um mir aufz­u­fall­en. Kann sein, dass das Miet­ze war. Oder auch nicht.

Auf dem Rück­weg kom­men wir am St. Ober­holz vor­bei, uns ver­schlägt es aber in Unser Haus am Meer. Meine Fre­undin klagt seit 2 Tagen über Seit­en­stechen. Blind­darm, eventuell. Kann sein, meinte Maren. Ich lasse mir das Wlan-Pass­wort geben und google die 5 typ­is­chen Kennze­ichen ein­er Blind­dar­mentzün­dung. Ihre Wehwe­hchen qual­i­fizieren nicht für was mit Blinddarm.

“Wan­der­schmerz”, lese ich vor. “Ja, jet­zt, wo du’s sagst: im Rück­en zieht was!” — “Nee, das soll heißen, der Schmerz wan­dert zum Blind­darm hin, nicht quer durch den Kör­p­er.” — “Ach, so.”

Ihr geht es schla­gar­tig bess­er. Und während sie her­auszufind­en ver­sucht, wer die über­botoxte Frau im roten Kleid auf der anderen Seite ist, und ob sie ihren Begleit­er aus dem Fernse­hen ken­nt, lese ich das Buch zu ende.

Das Buch ist zu ende gele­sen und ver­han­delt. Das Ende wird nicht ver­rat­en. Wir erfahren mehr über Bens Dreier­erfahrung, Jimos Fam­i­lien­pla­nung und die Eltern der drei Brüder. Soviel sei gesagt.

Was rate ich nun einem poten­tiellen Leser? Vielle­icht das, was man einem zu Berlin auch empfehlen würde: Man sollte es selb­st erkun­den. Ich halte mich nicht für son­der­lich repräsen­ta­tiv, um dieses Buch geschmack­lich genau einzuord­nen. Dazu hat man, ger­ade was Liebe als The­ma ange­ht, doch viel Gepäck immer mit dabei.

Ob dieses Buch was für Sie ist, mein geneigter Leser, müssen sie selb­st her­auskriegen. Vielle­icht haben Sie durch die vor­ange­gan­gen Zeilen etwas Appetit bekommen.

Continue Reading

Moin

Morgenkaffee

Die Regelung über die Weit­er­leitung von Nutzer­dat­en inner­halb der Telekom­mu­nika­tion, was das Inter­net mit ein­schließt, ist teil­weise ver­fas­sungswidrig.

Don Alphon­so beschw­ert sich über das Niveaulim­bo bei der Kri­tik an Fefe.

Max343 und MSPRO reden im Pod­cast Tacheles über das Beiträgezurückschrauben auf spreeblick.com. (Etwas vor­spulen, der Rest ist blabla).

Und während ich mir die Frage stelle: Wie oft wurde in let­zter Zeit der CDU schon um die Ohren gehauen, dass ihre Geset­ze mit der Ver­fas­sung auf Kriegs­fuß ste­hen? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

Continue Reading

Moin

Morgenkaffee

Bosch besucht die Prov­inz, namentlich Itze­hoe, wobei etwas unterge­ht, dass jede Stadt irgend­wo trist wirkt, wenn man sozial nicht einge­bun­den ist.

Philip Banse redet mit Wolf­gang Michal (Carta.info) und John­ny Häusler (Spreeblick.com) über das aktuelle Ver­hält­nis von Blog­gosphäre und Print­me­di­en. Etwas lan­gat­mig, wobei ich Häusler gefühlt darin zus­timme, dass Blogs sich auf bes­timmte The­men konzen­tri­eren soll­ten, wenn die Print­me­di­en immer flach­er wer­den und da alles abgrasen.

Julia Smirno­va erk­lärt, wieso rus­sis­che Kün­stler wie Anna Netre­bko die Kan­di­datur Putins unter­stützen.

Und während ich mir die Frage stelle: Wird es angesichts wenig Nachk­om­mender wohl mal ein Blo­gre­vival geben? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

Continue Reading

Blogakzeptanz

Es rap­pelt wieder im Kar­ton: Derzeit ist es en vogue, sich auf die Kun­st des Bloggens zu besin­nen. Damit hat Cem mit der Trend.meiner-Rei­he en mal ange­fan­gen, wobei er statt auf Blogs auf soziale Net­zw­erke kom­merzieller Natur bauen wollte, während Ben die genau ent­ge­gen geset­zte Rich­tung befür­wortet. Derzeit ist John­ny bei Spree­blick auf dieser Welle unter­wegs, sein Blog soll konzen­tri­ert­er, d.h. weniger Mehrautoren­blog wer­den. Felix Schwen­zel sieht darin den Kon­flikt zwis­chen Mehrautoren­blog und rein pri­vatem Blog, wobei Schwen­zel selb­st ger­ade sein Blog optisch für die heutige Zeit fit zu machen ver­sucht. Und damit sind wir bei schwup­ps von der inhaltlichen bei der optis­chen Blo­gakzep­tanz gelandet.

Es ist ganz nett zu sehen, dass auch ges­tandene Blog­ger ab und an durcheinan­der kom­men bei der Frage, wie ihr Blog eigentlich funk­tion­ieren soll. Wenn man das erst ein­mal auf dem Schirm hat, stolpert man eigentlich nicht mehr darüber. Ich für meinen Teil blogge qua­si ein­er­seits pri­vat in meinem Log­buch, und ander­er­seits hier auf der Seite, wenn nicht bloß mein spezielles Erleben ein­er Sit­u­a­tion im Mit­telpunkt eines Textes ste­hen soll. Da stellt sich dann noch die Frage, wieso man bei­de nicht zusam­men­schmeißt, aber ich sehe da noch einen feinen Unter­schied. Daneben kön­nten wegen mir hier andere Leute bloggen — was derzeit gar nicht geschieht — ohne dass der Sinn dieses Blogs damit kon­terkari­ert würde. Mit dem einen Blog halte ich Kon­takt zur Blog­gosphäre, mit dem anderen pfeiffe ich drauf — es gibt genü­gend Leute im Inter­net, die eh nichts mit der Blog­gosphäre anfan­gen können.

Bei Spree­blick krieselte es meines Eracht­ens nicht deswe­gen, weil es ein Mehrautoren­blog war, son­dern weil es the­ma­tisch gar keine Ord­nung mehr gab. Da gab es ein­er bes­timmten Musik­lieb­haberei verord­nete Artikel neben Gedicht­en, Gewinn­spie­len, Inter­net­the­mendiskus­sio­nen und Fuss­ball­berichter­stat­tung. Das war irgend­wann für den Leser nicht mehr über­schaubar oder vielle­icht bess­er: einord­bar. Zwangsläu­fig dämmt man das Prob­lem ein, wenn man for­t­an nur noch alleine blog­gt — es gin­ge bei besser­er Leitlin­ienge­bung sich­er aber auch mit diversen Autoren.

Was die optis­che Blo­gakzep­tanz ange­ht: Soweit ich weiß ist meine Seite auf allen Geräten les­bar, auf einem iPhone vielle­icht nur mit Hil­fe des Hin-und-Her­schub­ssens der Seite. Wenn ich Felix Schwen­zel recht ver­standen habe, wurmte es ihn im Speziellen, dass seine Seite auf dem iPhone gar nicht angezeigt wer­den kon­nte. Da ich nur ein wenig einge­set­ztes Smart­phone habe und dies kein iPhone ist, fuchst mich die Darstel­lung dieses Blogs auf Smart­pho­nen wenig. Mich wurmt eher die Les­barkeit an Com­put­er­bild­schir­men, wofür mein Blog im ersten Sinne konzip­iert war. Hier­bei beson­ders Schrif­tarten und die Worte-pro-Zeile-Ein­schätzung, die sich bei mir ger­ade auf eine bes­timmte Fre­quenz eingepen­delt hat. Auf Felix Schwen­zels Blog scheint mir das ger­ade Gedanken unnötig oft zu unter­brechen — sieht aber auf dem iPhone gut aus ;-).

Continue Reading

Moin

Morgenkaffee

Ste­fan Nigge­meier bilanziert wenig Pos­i­tives beim heuti­gen Fernse­hange­bot.

Warum nicht mal was anderes occu­pyen? Zum Beispiel die FDP. Oder braucht die noch wer?

Sehr schön: John­ny Häusler präsen­tiert einen alten Fernse­hauss­chnitt sein­er Band Plan B in ein­er Sendung, in der auch Angela Merkel zu Gast war.

Christoph Süß wun­dert sich, wie es über­haupt zu solchen Begrif­f­en wie Dön­er­morde oder Soko Bosporus kommt:

[audio:http://cdn-storage.br.de/mir-live/MUJIuUOVBwQIb71S/iw11MXTPbXPS/_2rc_K1S/_AiS/_‑rc9-bP/111119_0903_orange_Rassistisch-zumindest-latent.mp3|artists=Christoph Süß auf Bayern2|titles=Rssistisch, zumin­d­est latent]

Und während ich mir die Frage stelle: Wenn die Merkel jet­zt groß bei YouTube ein­steigt, ver­liert die Poli­tik dann noch mehr an Niveau? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

Continue Reading

Moin

Morgenkaffee

Dorin Popa merkt an, dass das ZDF anlässlich eines Fran­ka-Potente-Films Einzel­heit­en in der Biogra­phie Beate Uhses etwas beschöni­gen.

Fefe berichtet, dass man in Tope­ka, Kansas, aus finanziellen Grün­den erwägt, häus­liche Gewalt wieder und entkrim­i­nal­isieren. Land of the free.

Frédéric Valin führt seine bei Spree­blick begonnene Fuss­bal­lkolummne nun unter Zum blonden Engel.

Wo wir ger­ade bei neuen Blogs sind: Malte Weld­ing ist für die Berlin­er Zeitung unter die Liebeskaf­feesat­zleser gegan­gen.

Und während ich mir die Frage stelle: Hat das große Zurück-zu-den-Wurzel-Bloggen ange­fan­gen? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

Continue Reading

re:publica Tag 3

Morgenkaffee
So, let­zter Tag der re:publica. Es wäre mir irgend­wie ganz neu, dass ein drit­ter Tag die vorheri­gen vergessen macht.
10.00 Uhr Fünf Jahre Informationsfreiheit
Nach vorne und umge­zo­gene Diskus­sion, die ungewöh­lich infor­ma­tiv ist. Man merkt: Unter­hal­tun­gen auf der Bühne funk­tion­ieren ver­gle­ich­sweise wesentlich schlechter in der Kalkscheune.
12.00 Uhr Der Wider­stand gegen S21 im Netz
Was sich zunächst wie ein sehr gewolltes, abge­s­tandenes The­ma anhört, ent­pup­pt sich als inter­es­san­ter Blick in die Geburtsstunde des Schwaben­protests. Frage aus dem Pub­likum: Wie habt ihr es hin­bekom­men, dass die Aktio­nen gewalt­frei blieben? Antwort: Wir hat­ten über­haupt keine Ahnung, wie man protestiert. Und so erzählten sie, wie sie sitzblock­aden geübt haben und wie es unter­schiedliche Protestieren­den­for­men gab.
14.00 Uhr Wie wird man zum local hero?
Fra­gen wir das diejeni­gen, die außer regenbsburg-digital.de eben genau keine local heros sind: Fud­der, die schlichte Zeitungs­seite RP-Online.de und die wohl immer noch die Tex­ter nicht bezahlen­den Pren­zlauer Berg Nachricht­en. Fra­gen wir nicht tat­säch­liche local heros wie Rou­ven von Biele­felds West­en, den Duesseldorf-Blog.de oder die Rain­er­sche Post.
15.00 Uhr Die Zukun­ft des Inter­nets, der Welt und des ganzen Rests
Endlich schönes Wet­ter in Berlin.
16.00 Uhr 10 Jahre Blogs in Deutschland
Selb­stre­f­eren­zieren für Fort­geschrit­tene fort­geschrit­te­nen Alters
17.00 Uhr Icons
Kaf­feesat­zle­sereien mit (Über­raschung!) Icons.
18.00 Uhr Was hat das Inter­net je für uns getan?
Spree­blick­kuscheln.

Continue Reading