
- Facebook-Mood: not amused | K [journ.] — Konstantin Klein ist erstmal raus aus Facebook.
- Facebook manipulated 690,000 users’ News Feeds to run a psychology experiment —
Facebook gibt mit sofortiger Wirkung seinen E‑Mail-Dienst auf, mit dem man einst E‑Mail komplett ablösen wollte.
Martin Haase beschäftigt sich mit der seltsamen Rede vom ernstzunehmenden Hinweis.
Darf der Bundespräsident rechte Spinner rechte Spinner nennen? Hm. Ich würde ja da mal sofort einen Intelligenztest anordenn, um das zu überprüfen, so mit Grammatiktest und Fragen zur deutschen Geschichte und so.
Und während ich mir die Frage stelle: Ist Doofheit schützenswert? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
Es ist jetzt drei Jahre her, seitdem ich inhaltlich mich mit Markus Lanz auseinandergesetzt habe und eine Erweiterung tut nicht Not. Gestern war Oliver Kalkofe abermals vor Ort, kündigte dies via Facebook an und ich schaltete mal rein: Inzwischen verzichtet man bei der Sendung auf übermäßig viele, kaum aussagekräftige Bauchbinden, aber der Rest ist gleich geblieben. Klappern gehört wohl auch für jemanden wie Kalkofe zum Handwerk, das mag man verzeihen.
Ich lasse es einfach auf mich zukommen, war ja auch schon öfter da und bin immer gut behandelt worden. Habe aber weder vor, dort eine rituelle Lanzschlachtung vorzunehmen noch mich nicht ausreden zu lassen. Dies nur zur Info. Hoffe einfach erst einmal auf eine interessante und nicht langweilige Sendung!
(Oliver Kalkofe)
Die Sendung konnte die Kalkofe-Einbindung nicht retten, dazu redet Lanz immer noch konsequent am Wesentlichen vorbei, einfach nur auf irgendeine plumpes, genehmes Reizthema hin. Und das ist eben auch schlechtes Fernsehen. Nur resigniert die Qualität eben irgendwann vor der Quantität, wenn sie keine Rezeption findet. Wenn ein ZDF-Verantwortlicher meint, das Sahra-Wagenknecht-Interview sei ein einmaliger Ausreißer Lanz’ gewesen, dann disqualifiziert er sich für eine Diskussion über die Qualität der Sendung: Lanz hat das Handwerk des kritischen Nachfragens einfach nicht drauf. Die Gäste labern halt von selber, dagegen kann selbst Lanz wenig unternehmen. Ganz lustig war immerhin noch, dass Kalkofe Dschungelkönig und Promi Shopping King Peer Kusmagk nicht durchgehen ließ, das Dschungelcamp als individuelle Erfahrungsherausforderung gelten zu lassen — das könne man auch ohne Kameras haben.
Podcast-Klassiker: Flusskiesel und der 24-Stunden-Blutdruckmesser.
30 Jahre RTL und bei Thomas Gottschalks neuer Sendung zeigt man einmal mehr, dass man schon lange kein Fernsehen für Zuschauer mehr macht.
Und während ich mir die Frage stelle: Spricht es für das Dschungelcamp, dass der Rest des RTL- und Fernsehprogramms schlechter ist? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
Auf Facebook hat sich innerhalb weniger Tage ein Ansturm auf eine Gruppe ereignet, die der Frage nachgeht, was man noch aus seiner Jugendzeit in Ibbenbüren kennt. Mehr dazu bei Ibbpunkt.
Vor ein paar Monaten habe ich aufgehört, Google Mail zu verwenden. Google verfolgt sicher weiterhin irgendwie, was ich ansurfe, aber ich bin das blöde Gefühl los, dass Google meine Mails mitliest und irgendwie auswertet.
Jetzt will also Facebook auf diesen Zug aufspringen und man darf getrost vermerken, dass Facebook-Chef Zuckerberg mit seiner Annahme, dass die Zeit der E‑Mails abgelaufen sei, verdammt daneben lag.
Facebook-Benutzer sollen sich künftig mit Facebook-E-Mail-Adresse anmelden müssen. Damit versucht man, E‑Mail-Verkehr, und das zielt vornehmlich auf die Inhalte von E‑Mails. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die nach werberelevantem Inhalt durchleuchtet werden sollen. Erwarten uns künftig auch Facebook-Office und ‑Kalenderdienste?
Das grundsätzlich Blöde für Benutzer ist, dass der Zusatz @facebook.com doch ein sehr langer Zusatz ist. Googles Kürzel Gmail.com ist schon mal deutlich kürzer. Für den Gedanken einer kurzen Mailadresse spricht auch, dass Google sich gerade gmail.de unter den Nagel gerissen hat. Und ob Facebook bei einem E‑Mail-Dienst technisch mithalten kann, bleibt abzuwarten.
Viel erwarte ich also nicht von Facebooks Maildienst. Ich wüsste nicht, was mich zu einem solchen Dienst ziehen sollte, da ich selbst Facebook nur noch sporadisch nutze. Und für viele Privatanwender besteht ein kleines Problem, das Google so nicht hat: Facebook ist von vielen Arbeitgebern auf Dienstrechnern gesperrt.
Heute morgen hatte ich kurz das Morgenmagazin eingeschaltet und blieb hängen, weil sie über die Facebook-Timeline etwas berichten wollen. Gute zwei Wochen, nach dem das Thema im Internet volständig durchgekaut wurde. Aber gut.
Was hatten nun die Öffis und insbesondere ihre “Internetexperten” gegen die Timeline? Partyfotos. Auf einmal könnten irgendwelche Leute alte Partyfotos anschauen, die man selbst irgendwann hochgeladen hätte, die aber eigentlich im Facebookaktualitätsfluss schon untergegangen seien.
Was haben die Öffis eigentlich gegen Partyfotos? Das scheint ja bei denen die Metapher für Angriff auf den Datenschutz zu sein. Ich hätte ja gerne mal eine Einladung auf so eine Öffi-Party, wenn da dauernd Partyfotos entstehen, die umgehend die gesellschaftliche Ächtung nach sich zögen, wenn sie veröffentlicht werden.
In der Timeline sehen derartige Fotos ja nur dann Leute, wenn man quasi erlaubt, dass diese Leute sie sehen können. Zwar ist voreingestellt, dass das alle können, aber das kann man auch einfach in den Einstellungen beheben. Und dann soll mich kehren, dass Leute, die ich als Facebook-Freunde akzeptiert haben(alle anderen kann ich ja aussperren), meine Partyfotos, die ich selbst hochegeladen habe (Verlinkungen zu anderen kann ich ja löschen), gegen mich verwenden?
Wie sagte es Sven Regener so schön: Finger weg von meiner Paranoia!
Ziemlich dreist hat sich am vergangenen Mittwoch ein Dieb in der Ibbenbürener Innenstadt verhalten, der einfach in einem Computerladen ein Laptop in seine Tragetüte steckte und dann verschwand. Ziemlich humorvoll dagegen die Reaktion des Händlers: Er sucht auf Facebook nach diesem “Kunden, der vergessen hat zu bezahlen” und der sich auch noch Akku und Netzteil abholen könnte.
Neulich sprach ich mit einer Mutter. Sie sagte, sie habe eigentlich noch einen guten Draht zu ihrer Tochter. Aber es gäbe da Sachen, die verstünde sie nicht.
Letztens habe ihre Tochter Geburtstag gehabt. Da habe sie alle paar Minuten ihr Handy rausgeholt, etwas drauf rumgewischt und wieder eingesteckt. Den ganzen Tag lang. Wieso? Es kamen dauernd Glückwünsche über Facebook rein. Kein Anruf, aber 27 Einzelkommentare auf ihrem Profil. Sie fand das gut. Abends traf sie sich mit ihren Freundinnen zum Raclette-Essen. Da hatten von 9 Mädchen 7 dauernd ihr Handy in der Hand und kommunizierten — mit jeweils anderen Mädchen am Tisch.
Vielleicht wird der Nichtnerd gerade der Ausnahmefall. Derjenige, der sich von Technik vereinnehmen lässt, hierfür einerseits technisch gut orientiert ist, dafür im zwischenmenschlichen Verhalten gehemmt, zurückhaltend, unsicher und unzugänglich.
Vergangenes Wochenende traf ich auf einer Party eine junge Frau, die sich stark über ihre Schwägerin echauffierte. Alle Informationen über die Familie, Verabredungen, kleinere Neuigkeiten und so würde nämlich größtenteils inzwischen über Facebook laufen. Und die Schwägerin sei nicht bei Facebook angemeldet. Diese könne ja nun nicht erwarten, dass man sie anruft, um ihr die Neuigkeiten, die es auf Facebook zu lesen gibt, extra mitzuteilen.
Das, was eine Mehrheit macht, ist normal, auch wenn die Mehrheit plötzlich das Gegenteil von dem macht, was sie früher gemacht hat. Und plötzlich etwas normal, was der Sache nach völlig beknackt ist.
Ich habe mich 2010 schon mal über den auf Facebook grassierenden Antisemitismus gewundert. Nun habe ich noch mal nachgeschaut, geändert hat sich nichts:
Lazar Gavrilovic’ Bemerkung Fickt euch, ihr Juden ist wohl stinknormaler Slang. Golakulus Alexander Jürgen-Peter Weber kopiert einfach irgendwelchen Youtube-Antisemitismus in sein Profil. Safak Uyar reicht ein Verschwörungstheorieviedo zum 11. September 2001 für ein scheiss juden. Ein Nutzer namens Ahmed El-king hinterlässt das Gedicht Advent, Advent, ein Jude brennt. Raghda Abdel All gefällt das. Ein Nutzer namens Burhan La Familia meint:
Ich bin Türke , und verfluche das Judentum auch !
Der Holocaust wurde von juden gefälscht damit der zionistische terrorstaat israel geboren werden kann !!
Der Housemeister Tobi meint zur Niederlage des VfB Stuttgart gegen Bayern München:
Scheiss pack ey…ohne schiri hattet ihr keine chance…zigeuner…verfluchtes bayern pack auch juden genannt…tot und hass dem fcb
Nick Zemke sagt
geht alle in den arsch ihr juden
Martin Vogel meint man solle Juden statt Tiere aufhängen.
Tom Petersen warnt
diese juden kind wenn ich dich in die finger bekomme den ist mal lachen angesagt ob du den noch mal wieder lachen kannst wenn ich mit dir fertig bin
Kevin Wiese ist entlassen worden und reagiert so
einfach alles kaputtschlagen.…..scheiss juden RIW.
In anderen Netzwerken geht man gegen sowas vor, nicht bei Facebook.
Es gab mal im englischen Sprachraum eine sehr hübsche Seite. Benutzer konnten auf der Seite den Zeitpunkt bezeichnen, an dem eine bestimmte Fernsehserie ihren Zenit überschritten hatte. Jumping over the shark heißt das im Englischen.
Das gleiche passiert gerade mit Facebook, wie mir scheint. Anfangs war Facebook eine Antwort auf den Informationsüberfluss, der den Benutzern durch das Internet entgegenkommt: Man hatte eine begrenzte Anzahl vernetzter Nutzer, die in Gruppen Informationen austauschen konnte. Diese Strategie hatte schon in den 90ern gefruchtet und wurde in ihrer aktualisierten Form zu einem Renner.
Aber Facebook stellt keine eigenen Inhalte her und ist auf die Kreativität ihrer Nutzer angewiesen. Der Ausstoß davon aber stagniert und geht zurück: Der Informationsaustausch, die Diskussion über Gruppen ist so tot wie bei StudiVZ. Man steht vor demselben Überangebot von Bagatellinformationen, dessen Abstinenz Facebook einst so interessant machte. Das ist zumindest der Eindruck, den ich gerade habe. In meiner Timeline sind oftmals dieselben Leute, die denselben langweiligen Kram absondern.
Dagegen kann man nicht anprogrammieren, denke ich. Erst verabschieden sich die kreativen Köpfe, die Facebook eher als störend denn als hilfreich erachten, dann die Marketingmenschen, und wer immer da noch überbleibt, er wird Facebook nicht wiedererhypen können.
Das klingt sicherlich etwas defäitistisch, aber das nächste große Ding wird kommen, keine Sorge.