Warum CDU und SPD ihr Problem mit der Jugend nicht schnell in den Griff kriegen

Lange Über­schrift, kurze Antwort: Weil es einen Neuansatz bräuchte, der Zeit dauert.

Aber von vorne: Es gab vor eini­gen, eini­gen Jahren schon Analy­sen, die bein­hal­teten, dass junge Wäh­ler nicht die CDU in Zukun­ft wählten, son­dern die SPD. Während diese Analy­sen wohl Recht behiel­ten, was die CDU anging, lagen sie bei der SPD falsch. Wer Schoko­lade nicht mag, nimmt nicht automa­tisch eine Schoko­lade-Alter­na­tive, er kann auch was ganz anderes wählen.

Diese Analyse hat die SPD in eine Abwarte-Hal­tung ver­set­zt, den Zus­pruch viel­er junger Men­schen zu den Grü­nen war kein Alarm­sig­nal. Man war ja Volkspartei, die Grü­nen nur Klien­tel­partei, die max­i­mal 15% holt. Die CDU hat nicht reagiert, außer vielle­icht indem man höchst diskutabel qual­i­fizierte Men­schen in den Bun­destag set­zte, ohne innere Gegeben­heit­en in Frage zu stellen. Wer so dauer­haft wiedergewählt wird, denkt, das geht eben auch immer so weiter.

Pustekuchen. Bei­de Parteien bein­hal­ten einen Neulinge abschreck­enden inneren Zus­tand. Als Neul­ing bekommt man das Gefühl, man müsse sich wie im Schre­ber­garten­vere­in den biederen Zustän­den anpassen, rev­o­lu­tion­iert wird nicht. Das wider­spricht aber dem Trend der Zeit, sich kaum anpassen zu müssen, weil man ein unge­mein großes Ange­bot hat, mit dem man sich in sein­er Freizeit beschäfti­gen kann. Wer will da in einen ver­staubten Club, in dem man zu hus­ten anfängt.

Es ist also kein neuer Zus­tand, dass CDU und SPD abschreck­end auf Jugendliche wirken. Diesen Trend gibt es seit sich­er mehr als 20 Jahren. Dieser Zus­tand lässt sich aber nicht mehr so ein­fach ver­steck­en in der heuti­gen Zeit. Deswe­gen ist es im Grunde ein Leicht­es, CDU und SPD eben über jene Klinge sprin­gen zu lassen. Wie im Video von Rezo zu sehen: Schon eine flotte Sprache lässt diese Parteien alt ausse­hen. Kop­pelt man das an offen­sichtlich zutr­e­f­fende Argu­mente, wird es heikel mit ein­er Rhetorikant­wort, will man auf Gedeih und Verderb außen vor hal­ten, dass man eben über­al­tert und ver­staubt daher kommt. 

Und so kom­men beim Video von Rezo eben schlicht diese Dinge beisam­men: Stich­haltige Argu­mente mit Witz in klar­er Sprache im passenden Zeit­geistout­fit. Da gegen schickt die SPD Lars Kling­beil im Gamer­stuhl. Es sind eben in der SPD nir­gends junge Leute, die hier Geschmack und Zeit­geist hochhal­ten hätte kön­nen. Die sind nicht da. Da hil­ft auch kein Gamer­stuhl. Wenn sie in ein fremdes Land gehen und die Sprache der dort Leben­den nicht sprechen, die sie auch nicht ver­ste­hen, wer­den die Leute sie komisch anschauen. Am besten lernt man dann erst mal die Sprache.

Genau hier­an hapert es ger­ade bei CDU und SPD: Man denkt, da wäre doch sich­er irgend­wie kurzfristig was zu machen, oder man kön­nte sich doch mal in die Ses­sel set­zen, in denen sich die jun­gen Leute wohl fühlen, etwas Kli­maschutz und fer­tig ist die Laube. Nee, dem ist nicht so. Da wird das näch­ste The­ma kom­men, das offen­sichtlich zu sehr die Inter­essen von Unternehmen bevorteilt, und dann ist wieder Ende im Gelände. Eine grund­sät­zliche Neuauf­stel­lung dieser Parteien wird Jahre dauern, bevor sie fruchtet. Da ren­nen keine Massen denen die Tür ein, weil es keine Alter­na­tive gäbe. Ist in den let­zten 20 Jahren auch nicht passiert.

Und schließlich wären wir dann am über allem ste­hen­den Prob­lem: Das wirk­liche Missstände wegen der Unfähigkeit von Beteiligten zer­schred­dert wer­den, die nicht begreifen, dass es, so lange es diese Erde gibt, immer Katas­tro­phenop­por­tunis­ten gibt, die das Übel her­beise­henen und entsprechend befördern.

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Die Zerstörung der @akk

Es ist schon unglaublich, was die CDU-Vor­sitzende da ger­ade auf Twit­ter ablässt:

Muss man wirk­lich der CDU-Vor­sitzen­den erk­lären, dass sie sich im zweit­en Satz bezüglich des ersten wider­spricht? Was sollen das den für Regeln für Youtu­ber wie Rezo sein, wenn nicht Meinungsäußerungsverbote?

Das ist gar nicht passiert, Rezos Rede von der Zer­störung der CDU betraf die unter­stellte Zer­störung, die von der CDU aus­ge­ht. Das ist jet­zt nicht so schw­er zu verstehen.

Das Ganze scheint wohl nach diesem Tweet vertei­di­gend abge­feuert wor­den zu sein. Die CDU ver­liert nicht nur auf YouTube, jet­zt auch auf Twitter.

Next, please.

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Lesezeichen vom 23. Juni 2014

Lesezeichen von heute
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Moin

Morgenkaffee

Es ist wieder Fußbal­lzeit, so ganz hat einen das Fußball­fieber noch nicht gepackt, aber ist das denn über­haupt bekla­genswert? Ich tippe via Bonusguthaben, dass ich zweimal auf Wet­ten mit über 2er Quote set­zen muss, was ich eben mit Sieg auf Ghana und Sieg auf USA getan habe. Irgendw­er wird da schon gewin­nen. Außer­dem habe ich einen Ock­en auf Deutsch­land geset­zt, dem Wet­ten zuliebe.

Ste­fan Nigge­meier weist darauf hin, dass die “Blödzeitung” (Paul Sto­ev­er) Chris­t­ian Wulff mit ein­er Falschmel­dung medi­al bis hin zum Rück­tritt bedrängt hat.

In Düs­sel­dorf hat die CDU den Ober­bürg­er­meis­ter­posten ver­loren. Ein einziges Ver­sagen, find­et Ulrich Horn.

Und während ich mir die Frage stelle: Mit wem will die CDU denn kün­ftig macht­poli­tisch koalieren, falls man nicht vorher unterge­ht? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

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Moin

Morgenkaffee

Armut­szuwan­derung als Massen­phänomen, wom­it die AfD Wahlkampf gemacht hat, gibt es gar nicht, so das Berlin-Insti­tut. Und mit denen möcht­en einige in der CDU koalieren. Gut, die Führung nicht, die haben da noch ein wenig poli­tis­ches Gespür.

Prost: Plas­tik ist im Bier.

Vielle­icht bess­er aus­ländis­ches trinken.

Und während ich mir die Frage stelle: Ist das Bier noch zu ret­ten? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

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Moin

Morgenkaffee

Das ist ja auch sel­ten, dass ich mal die WELT ver­linke, aber hier geht’s: Chris­t­ian Unger inter­viewt die Ham­burg­er Recht­san­wältin Gül Pinar zum NSU-Prozess.

In NRW beschädi­gen sich CDU und SPD untere­inan­der mit Frack­ing-Phan­tasien, die nie­mand außer der Wirtschaft für erstrebenswert hält.

Dem selb­ster­nan­nten BVB-Ret­ter Flo­ri­an Homm dro­ht die Ausweisung aus Ital­ien in die USA, wo ihm möglicher­weise eine lange Haft­strafe erwartet.

Carsten Luther hält den Ver­gle­ich Schäubles von Krim-Annek­tion und Sude­ten­land-Annek­tion für nicht ganz abwägig.

Und wäh­rend ich mir die Frage stel­le: Was darf sich Putin denn noch erlauben? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

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Moin

Morgenkaffee

Im Zuge der Edathy-Affäre ste­ht nun zur Diskus­sion, den Verkauf von Pos­ing-Bildern von Kindern, als solche wer­den wohl Nack­t­bilder von Kindern benan­nt, zu ver­bi­eten. Das scheint mir grund­sät­zlich nicht so leicht zu sein. Mir scheint, fast jed­er Fam­i­lien­vater hat solche Bilder, aber gut, er wird sie nicht verkaufen wollen. Der­ar­tige Fälle will der Präsi­dent des Deutschen Kinder­schutzbun­des, Heinz Hilgers, auch ger­ade nicht diskrim­i­nal­isieren. Allerd­ings wird es aber schw­er, den Besitz der­ar­tiger Bilder zu ver­bi­eten, und im Umkehrschluss bedeutet das, dass man Tauschbörsen nicht an den Kra­gen geht. Und was soll man juris­tisch tun, wenn Leute alte Bilder von sich selb­st verkaufen wollten?

Mar­tin Haase erken­nt der Redewen­dung sich zu etwas beken­nen im poli­tis­chen Gebrauch jegliche Bedeu­tung, die etwas gut find­en über­steigt, ab.

Im Zuge der Kindesmiss­brauchsvor­würfe gegen Woody Allen kom­men auch Vor­würfe gegen Bill Cos­by, der bei NBC einen Serien­ver­such ges­tartet hat, wieder auf: Er soll junge Frauen unter Dro­gen gestellt und sex­uell miss­braucht haben. Die Vor­würfe kamen 2005 schon ein­mal ans Tages­licht. Natür­lich gilt auch für Bill Cos­by die Unschuldsver­mu­tung, lesenswert ist allerd­ings Robert Hubers Dr. Huxtable & Mr. Hyde.

Und während ich mir die Frage stelle: Wür­den bestätigte Vor­würfe gegen Cos­by wohl die Ausstrahlung sein­er Sendung in Deutsch­land beein­trächti­gen? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

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Moin

Morgenkaffee

Der deutsche Pub­lizist Hamed Abdel-Samad soll in Kairo ent­führt wor­den sein.

Die NRW-CDU mobbt ihren Vor­sitzen­den, schreibt Ulrich Horn.

Bei Ste­fan Nigge­meier ist zu lesen, dass das Ver­fahren von VG Wort und GEMA, Pauschal­be­träge in die Tasche von Ver­legern zu leit­en, möglicher­weise unzuläs­sigist.

Lesen und Lachen oder Weinen mit Ste­fan Aust:

das par­la­men­tarische Kon­troll­gremi­um der Geheim­di­en­ste — in den Zeit­en der NSA-Affäre nicht vol­lkom­men über­flüs­sig — beste­ht zur Zeit lediglich aus zwei abgewählten FDP-Abge­ord­neten, also Pri­vat­per­so­n­en ohne jegliche Legitimation.

Es sei kurz ver­merkt: Wir haben gestern mal wieder gepod­castet: Von Russen und Sofaschmök­ern.

Twit­ter hat so eine Art Feed­back­seite für Benutzer online gestellt.

Ganz am Rande sei erwäh­nt, dass mein Server­paket ein Mini­up­date bekom­men hat, weswe­gen Spe­icherüber­las­tungsmeldun­gen weniger wer­den soll­ten. Außer­dem habe ich nun an die 9GB Online-Spe­ich­er zusät­zlich und keine Ahnung, wie der voll wer­den soll.

Und während ich mir die Frage stelle: Ist dieses hin­ter­hältige Int­rigieren eigentlich auch christlich ver­wurzelt? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

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Moin

Morgenkaffee

Warum hat die SPD bei der Bun­destagswahl so mau abgeschnit­ten? Auch wegen Stein­brücks Stinkefin­ger meint Sig­mar Gabriel. Ist aber wohl auch ger­ade unge­fährlich, auf den draufzuhauen.

Ulrich Horn unkt, NRW-CDU-Chef Laschet kön­nte nach Berlin gehen.

BKA-Chef Zierke hätte gerne neben der Vor­rats­daten­spe­icherung eine Meldepflicht für die Benutzung von Tor.

Und während ich mir die Frage stelle: Hat die Poli­tik eigentlich noch was gegen Totalüberwachung, wenn das Handy der Kan­z­lerin ausgenom­men wird? hole ich mir erst­mal noch einen Kaffee.

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