Es gibt doch noch sinnvolle Nachträge zur re:publica: Kiki beschreibt ihren zweiten Tag [ hier den dritten ] und man ist als Leser schon sehr froh, endlich mal einen kritischen Text vorgelegt zu bekommen, der nicht lediglich den reinen Ablauf eines Tagungstages wiedergibt. Auch sprachlich hebt dieser sich heraus.
Nessy hat etwas gekramt und schöne alte Fotos ihrer Island-Reise gefunden.
Stefan Niggemeier hält fest, wie der Kampf von Silvana Koch-Mehrin gegen die Tagesschau-iPhone-Applikation klägich gescheitert ist und wie dieser für deutsche Medien auf einmal völlig uninteressant ist.
Und während ich mir die Frage stelle: Warum sind Blogger-Tagungen eigentlich nur so lange sie laufen interessant? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Re:publica, re:publica, re:publica, so langsam kriegt man bei all dem Geschwätz über die Bloggerkonferenz wieder Lust auf richtige Inhalte. Thomas Knüwer meint, in Peter Kruse einen kleinen Blogger-Heilsbringer für Wirtschaftsunternehmen gefunden zu haben, Markus Beckedahl verweist auf die angeblich weiten Einfluss der neuen sozialen Medien, Johannes Boie darauf, dass die re:publica eine dezidiert linke Konferenz geworden sei, und für Don Dahlmann ist mit dem Abschluss der re:publica 2010 einfach eine Party zu Ende gegangen.
Andrea Diener ärgert sich noch ein wenig über die Zwangsjacke, in der man Blogger bei der FAZ stecken möchte, dabei verkenne man die Ungebundenheit von Bloggern, sich mit dem zu beschäftigen, worauf man gerade Lust hat. Bei Carta.info arbeitet man an einer Schirrmacher-Verschwörungstheorie, die so abstrus ist, dass sie hinkommen könnte.
Auch Alban Nikolai Herbst ärgert sich über einen FAZ-Artikel. Dieses Mal aber über Wenn sich Literatur im Internet verfängt von Thomas Hettche.
Und während ich mir die Frage stelle: Seit wann haben denn wieder Kleinredner soviel zu sagen in der FAZ? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Facebook ist in der Online-Welt gerade ein ungemein beherrschendes Thema: Im Blog der Neuen Westfälischen verweist Rouven auf kreative Aktionen dazu, wobei Uwe von Es gibt sie nochmal daran erinnert, dass er jedem Bielefelder, der sich nachweisbar bei Facebook abmeldet, ein Bier in der Kneipe seiner Wahl ausgibt.
Anne Roth hat sich von ihrem eigenen Sohnemann zu Facebook befragen lassen, während Jörg-Olaf Schäfers bei Netzpolitik.org noch etwas distanzierter um die Sache kreist.
Und während ich mir die Frage stelle: Warum gibt man eigentlich viel leichter etwas Privatssphäre als etwas Kohle für soziales Interagieren her? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Provinzkind berichtet von ihrem Trennungsschmerz. 8 Jahre sind immerhin eine lange Zeit — auch wenn es sich nur um die Krankenkasse handelt.
Der von Helene Hegemann kopierte Autor Airen schildert seine Erlebnisse rund um den Skandal im Rolling Stone. [via]
Richtig Humor hat man übrigens beim HSV: Auf deren Internetseite entschuldigt sich gerade Paolo Guerrero für seinen Plastikflaschen-Wurf auf einen Fan. Und was schaltet man beim HSV da passend als Werbeanzeige direkt daneben? Ein Plastikflaschen-Sportgetränk, das damit beworben wird, dass man sich damit “Power wie die Profis” beschaffen würde. Und wie heisst wohl dieses Getränk? Body Attack.
Und während ich mir die Frage stelle: Was trinken wohl die HSV-Spieler heute Abend am Spielfeldrand? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Die CSU wirft Bundesministerin für Justitz Sabine Leutheusser- Schnarrenberger in Sachen Internetsperren Scheinaktionismus vor. Nötig sei ein Unwerturteil des Staates. Na, das nenne ich mal richtigen Aktionismus.
Bei MensHealth werden akrobatische Tipps für Männer gegeben, wenn die Frau sie einmal schlägt.
Von der CDU kommt kurz vor der NRW-Landtagswahl der doch irgendwie verführerisch innovative Vorschlag, die kommenden 35 Tage lang ganz die Klappe zu halten. Dabei wollte man doch lange Zeit diese Wahl mit überzeugenden Argumenten gewinnen.
Und während ich mir die Frage stelle: Warum ist sind eigentlich noch keine anderen Parteien auf das Wahlkampfversprechen gekommen, für eine bestimmte Zeit einfach mal die Klappe zu halten? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Wir Kimaretter berichten davon, dass Vatenvall nach Endlagern für Kohlendioxid sucht, wobei die Bundesregierung in den Raum gestellt hat, dass ein Endlager nicht gegen den Willen der Bevölkerung gebaut werden darf.
Rouven Ridder stellt fest, dass es in der tiefsten Provinz bisweilen einen unkomplizierteren Umgang mit den neuen Medien des web2.0 gibt, als in der großen weiten Welt.
Felix Schwenzel ist dem Tiefpunkt der Zivilisation begegnet, der Dönerpommes.
Nachdem verletzte und tote Soldaten wieder nach Deutschland zurückgekommen sind, gesteht Verteidigungsminister Guttenberg zu, dass man umgangssprachlich von Krieg reden könne. In richtigem Deutsch, das ja die einzige Möglichkeit zur rechtlichen Absicherung ist, ist der Konflikt natürlich kein Krieg.
Und während ich mir die Frage stelle: Ist es in anderen Ländern auch so, dass man in der Umgangssprache etwas richtig ausdrücken kann, das aber so, ohne dass der Sprecher davon weiß, in der eigentlichen Sprache falsch ist? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
In der Schaltzentrale wird darauf hingewiesen, dass noch gar nicht klar ist, ob eine EU-Richtlinie für Netzsperren, so wie sie die EU-Kommissarin für Innenpolitik Cecilia Malmström fordert, von Deutschland überhaupt umgesetzt werden müsste.
Matt Wagner pocht auf die Bedingungen, unter denen er sein Fernsehpaket bei Sky verlängert hat. Das passt Sky aber mal so gar nicht in den Kram.
Joachim Steinhöfel, der als TV-Raubold und Media-Markt werbetreibend bekannte Rechtsanwalt, wartet in seinem Blog mit der spektakulären Meldung auf, dass Gerhard Schröder bei der skandalösen Alkoholfahrt von Margot Käßmann neben ihr im Auto saß.
Und während ich mir die Frage stelle: Wenn Schröder tatsächlich im Auto saß und noch hackenstrammer war als Käßmann, war das dann schon wieder eine gute Tat von Käßmann, zumindest Schröder nicht fahren gelassen zu haben? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Nicht nur in Deutschland wird offenbar gerade ein Zeitungsartikelerfinder entlarvt, auch bei The New Yorker stellt Judith Thurman fest, dass es in Italien jemanden gibt, der Prominenten das Beantworten von Interviews ungemein erleichtert hat.
Das politische Magazin Cicero veröffentlicht einen sehr interessanten biographischen Artikel über den aktuellen NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers.
Anne Roth berichtet über die Festnahme von autonomen Linksextremen in Berlin, die verdächtigt werden, eine Straftat begehen zu wollen und sucht im Text vergeblich die autonomen Linksextremen und die Straftat.
Und während ich mir die Frage stelle: Zählt es eigentlich auch zur Aufgabe der Presse, für präsente Klischees zu sorgen? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Bei den Republikanern gibt es intern offenbar große Machtkämpfe, was eine Zusammenarbeit mit der neuen Splittergruppe Pro NRW angeht. Pro NRW werde von außen völlig überschätzt, wobei die politische Relevanz rechter Gruppierungen in NRW ja eh kaum messbar ist.
Bischoff Mixa bereitet sich auf das letzte Abendmal vor, sieht aber nicht die Schwierigkeit, als verdächtigter Gewalttäter in derselben Person für potentielle Opfer den Seelenfriedensstifter spielen zu wollen.
Bei Netzpolitik.org und Fefe regt sich Verwunderung über die Benennung von Nicole Simon in die Internet-Enquete-Kommission, die zu schnell unsachlich wird. Fehlt nur noch der Kommentar von Don Alphonso. Allerdings dürfte die CDU/CSU gerne mal erklären, wonach sie Experten auswählt.
Bei Dichtheit und Wahrung stellt man die grundlegende Frage, was denn überhaupt den Gesetzgeber berechtigt, über die Zeit und deren Umstellung zu entscheiden.
Und während ich mir die Frage stelle: War der Frühlingsbeginn eigentlich immer schon auch eine thematische Zeitenwende? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]
Guten Morgen
Bei der Süddeutschen Zeitung wendet man sich einmal mehr der Popkultur zu und verfolgt die weiteren Schicksale der Stars von YouTube-Videos, wie Pandabären, Selbstproträtern, Cola-Fontaine-Erzeugern und Kleinkindern.
Michael Kessler wartet passend zum 1. April mit einer optischen Veränderung auf, was Bastian Pastewka gleich kommentieren muss. Bei Gregor Meyle gibt’s das Video von der OP.
Katharina Miklis vom STERN hat sich einen Gegenfilm von Scientology zum gestern gezeigten ARD-Film Bis nichts mehr bleibt angeschaut und ist nicht sonderlich beeindruckt vom Gebaren der in Deutschland tätigen Scientologen wie dem Schweizer Jürg Stettler. Unter dessen Namen wurde auch gestern bei Twitter nach der Sendung Hart aber fair zum Thema auf etwas einsamen Posten versucht, Scientology im Ansehen der Zuschauer vor einem, laut seiner Macher, “mutigen” Film zu retten.
Und während ich mir die Frage stelle: Wen muss man eigentlich gerade am dringendstem vor wem retten? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[Foto: Luc van Gent]