Gute Nacht
Jetzt erst gelesen, aber es sei weiterempfohlen: Womkes Gedanken zum Klimaschutz.
Morgen sollen angeblich 3 Millionen Let’s‑Encrypt-Zertifikate ungültig werden, hier kann man checken, ob man betroffen ist.
We love to cheat you: STRG_F lassen Jokos und Klaas’ Videos alt aussehen: Alles nur geschwindelt? Zudem gibt es die Fake-Vorwürfe schon länger. Bei Pro Sieben meint man, Angriff sei die beste Verteidigung. Der STRG_F-Redaktionsleiter Dietmar Schiffermüller wies den Angriff als haltlos zurück, berichtet die FAZ. Stefan Niggemeier stimmt einen Abgesang an. Im Dezember fand man es bei Pro Sieben übrigens noch eine gute Idee, die irreführende Darstellung eine Schauspielerin sei blind 1000 Km gefahren worden, zu verteidigen:
Erstaunlicherweise änderte sich zwischen den Aufnahmen in Nizza und Ungarn allerdings das Aussehen Thomallas. Die Fingernägel des Models waren auf einmal gelb lackiert, ihr Haaransatz deutlich blonder. (…) Nun hat sich Pro7 zu den Vorwürfen geäußert — wenn auch nur sehr vage. „Auf einer stundenlangen, langweiligen Fahrt durch Europa ist alles möglich. Natürlich auch eine Pause, in der man nicht weiß, wo man ist“, so ein Sprecher gegenüber der „Bild“.
Und während ich mir die Frage stelle: Würde irgendjemand etwas öffentlich bemerken, wenn es bei Pro Sieben jetzt Konsequenzen gäbe? fahre ich den Rechner runter.
Gute Nacht
Ich bin ja früher wenig auf Kleinanzeigenseiten unterwegs gewesen, aber gerade ändert sich das, auch weil ich eher abends Zeit habe, mal was anderes zu tun, und dann kann ich ja auch mal das Fahrrad rausholen und etwas abholen oder ein Spiel ausprobieren. Was sich dabei als sehr hilfreich erwiesen hat, sind die Spielekritiken auf Reich der Spiele. Da findet man schon ganz gut raus, ob einem ein Spiel womöglich liegt oder nicht und bekommt oft auch Lust etwas auszuprobieren. Und gerade, wer fürchtet, in Quarantäne zu kommen, sollte Spiele daheim haben *hust*.
Der Notarzt von Otto Warmbier hat keine Folterhinweise gefunden, als er in Nordkorea den Gefangenen untersuchte.
Michael Wuliger erklärt, weswegen wegen Corona in Jerusalem ein dritter Tempel gebaut werden soll.
Dave Winer meint, man sollte sich zur Bekämpfung des Coronavirus’ an soziale Netzwerke wenden. Nun ja.
Wird alles gut? Monty Arnold über Leute, die sowas dauernd sagen.
Und während ich mir die Frage stelle: Was würde passieren, wenn jetzt noch ein Virus ausbricht? fahre ich den Rechner runter.
Guten Morgen
Tja, was sollen Zeitungen schreiben, wenn sie so sehr auf lokales Alltagssgeschehen bauen, dass sie keine Themen mehr haben, wenn das öffentliche Leben mal zurückgeschraubt wird? Beim Altpapier geht man davon aus, dass es eher zu einem Zeitungssterben kommen könnte.
Penelope Trunk hat es sich interessanter vorgestellt, wenn die Kinder wegen des Virus’ daheim bleiben müssen.
Ja super, endlich gibt es den Song zur Krise: Feine Nudeln Klopapier.
Und während ich mir die Frage stelle: Kommt jetzt das große Bullshit-Revival? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
Gute Nacht
Was es doch eigentlich eine gute Zeit ist für neue Aktionen in Krisenzeiten, das weiß man bislang wohl nur im englishsprachigen Raum.
David Baddiel erzählt, was er lesen möchte in der Zeit des sozialen Distanzierens.
John Oliver macht eine Sendung ohne Publikum, leider erst mal nur eine. Stephen Colbert auch.
Es wird befürchtet, dass in den USA bis zu 2,2 Millionen Menschen am Coronavirus sterben werden, vorrangig die Armen, die zudem eine riskante Gruppe seien, weil sie langfristig Luftverschmutzung ausgesetzt wären.
Adrej Reisin kritisiert, dass die Medien sich während der Coronavirusinfektionswelle nicht kritisch mit dem Vorgehen der deutschen Bundesregierung auseinandersetzen.
Alle drei Tage verdoppelt sich gerade in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Corona-Virus.
Festzuhalten sei in diesem Zusammenhang dann auch mal folgendes Zitat von Al Bartlett:
The greatest shortcoming of the human race is our inability to understand the exponential function.
Und während ich mir die Frage stelle: Möchte man seine eigene Krankheitsansteckungsarchillesversenzeit ausrechnen? fahre ich den Rechner runter.
Guten Morgen
Ich habe ja eigentlich nichts gegen die Nachrichten bezürglich des Corona-Viru’s, hier gibt es aktuelle Statistiken, aber Nichtvirusnachrichten ist natürlich auch ein schönes Format.
Schöne Meldung aus der Bundespresse: Leser der FAZ haben Probleme beim Abheben von 10000€.
Es gibt eine erste Hilfe für Leute, die im Home Office sind und ihre Kinder betreuen müssen.
Die heute-show hat gestern interessant gezeigt, wie Satire-Formate in der Coronakrise funktionieren. Sie scheint auch nicht wie ihre amerikanischen Kollegen in eine Pause zu gehen.
Und während ich mir die Frage stelle: Wird Corona die Bloglandschaft beleben? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
Nörgelmöller: Religion im Wandel der Zeit
Gute Nacht
Ich zupfe ja gerade Moos aus unserem Gartenlaubenrasen, der wiederum so groß ist, dass ich nicht denke, vor dem Sommer damit fertig zu sein. Und da erläutert Oma Rosi passenderweise, wie es mit dem Lagerkoller in Zeiten der Coronakrise aussieht.
Bei meiner Heimatzeitung lese ich ja gerade das merkwürdige tägliche Stück, dass die Journalisten kaum eine Ahnung haben, worüber sie sinnvoll schreiben sollten, da das öffentliche Leben gerade zurückgefahren wurde. Deswegen denkt man wohl, auch anderswo wäre so Ebbe, dass es doch unterhaltsam wäre zu wissen, wie ein Journalist tagsüber seine Kinder bespaßt. Heute hat man Schiffe geguckt. Nein, die Zeitung liegt scheinbar so am Boden, da mag man nicht drauf hauen. Es ist fraglich, ob Leute nicht gerade ihr Abo einsparen, wenn sie weniger Kohle mit nach Hause bringen und sowas lesen sollen. Zumal es andernorts inzwischen auch unklar ist, ob jeder, der ein Zeitungsabo haben möchte, es auch bekommt.
Timo Rieg meint sogar, der Jouralismus insgesamt befände sich im Krankenzustand:
Die viel beschworene Funktion fürs demokratische Gemeinwesen kann Journalismus nur haben, wenn er anbietet, was zur Meinungsbildung notwendig ist. (…) Sehr freimütig soll der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Aussetzung der Demokratie verkündet haben mit den Worten, jetzt regiere die Medizin. Was seriös klingt, weil sich die Generalisten der Politik nach Fachleuten richten wollen, ist tatsächlich jedoch noch einschneidender als das inzwischen verhängte “Kontaktverbot”. Denn in einer Demokratie dürfen niemals die Fachleute entscheiden, weil sie nicht anstelle der Gesellschaft Ziele bestimmen können. Wenn wir Brandschutzexperten der Feuerwehr regieren lassen, wird es natürlich keine Kerze, keinen Grill, keinen Herd im Privathaushalt mehr geben — alles brandgefährlich. Wenn die Unfallverhüter regieren, fährt kein Auto mehr und niemand darf mehr eine Leiter besteigen. Das ist alles richtig — aber die Gesellschaft will es nicht. (…) Fachleute sollen wie andere Lobbyisten für ihre Positionen werben. Für ihren Wunsch nach möglichst langem Leben, für Wirtschaftswachstum, für Selbstbestimmung, für was auch immer. Diese sehr verschiedenen Sichtweisen verhandelbar zu machen ist die Aufgabe des Journalismus. Im Falle von Corona hat er sich dieser Aufgabe bisher fast komplett verweigert.
Google macht dieses Jahr keine Aprilscherze.
Ist unser Bier wegen des Coronavirus’ in Gefahr, fragt die Blödzeitung. Das wäre das Schlimmste.
Und während ich mir die Frage stelle: Was bewirkt medial so eine Monothematik? fahre ich den Rechner runter.
Gute Nacht
Während RTL Nitro derzeit sein Programm mit #wirbleibenzuhause verbrandmarkt und dabei Folgen von Medical Detectives zeigt, in denen Leute zuhause ermordet werden, überstrapaziert man es beim Bayrischen Rundfunk mit dem Wohnungslagerkoller.
Alexandra Wehrmann über die Veränderungen in ihrem Alltag dank Corona.
Der Soziologe Heinz Bude meint angesichts der Krise:
Die Sache mit Europa hatte sich vorher schon erledigt. Es gibt nicht mehr dieses Europa, das sich im Sinne einer Erweiterung und Vertiefung solidarisch über Probleme verständigt, die uns alle betreffen. Das kann man betrauern, aber darin steckt auch ein Neuanfang. Die Solidaritätsbrücken zwischen den europäischen Nationen werden mehr über gemeinsame Probleme als über gemeinsame Werte gebaut werden.
Mem des Tages bei mir ist Niet hamsteren!
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber warnt vor dem Hirngespinst Jens Spahns Handyortungsdaten zur Bekämpfung des Coronavirus nutzen zu wollen.
Und während ich mir die Frage stelle: Werden die Wähler anfangen Politiker nach anderen Gesichtspunkten zu wählen? fahre ich den Rechner runter.
Winterlese
Jürgen Kehrer — Das Kappenstein-Projekt Ja, ich wunderte mich schon mal, ob der Qualität der Vorlage der ZDF-Serie, auch dieser Schmöker ist ungeneim angestaubt und hat mit dem Flair der Serie nicht viel gemein. Hier ist der Titelheld unter Politikern forschend und sexuell aktiv. Las ich, weil ich schon die Vorgänger gelesen hatte, werde den nächsten Schmöker weiter aufschieben.
Marc-Uwe Kling, Astrid Henn — Das Neinhorn Schön mit Zeichnungen bebildertes Kinderbuch, oft in Gedichtsform. Nett.
Marc-Uwe Kling — Die Känguru-Chroniken Nette Idee, ein kommunistisches Känguru als WG-Partner zu haben, aber wenn man dann nur laue Dialoge zustande bekommt, war’s das dann auch. Hätte viel mehr Biss gebraucht, aber es fehlt ein roter Faden — so oder so.
Niklas Natt och Dag — 1793 Aus dem SWR2-Literaturpodcast gefischt, aber dieses mal doch enttäuscht worden: Ein auf historisch gepimpter Gewaltporno ohne Tiefgang, dafür mit vielen Längen.
George Saunders — Fuchs 8 Kein Känguru, ein Fuchs kommt auf Grund der Beengung seiner Lebenslage dem Menschen näher und philosophiert über Themen wie Tod, Verantwortung und Klimakatastrophe. Sehr schöne Übersetzung von Frank Heibert.