Dies ist eine am 27. September rausgekommene Netflix-Serie, die mich nicht gepackt hat: Es gibt keine Identifikationsfigur, einen jugendlicher Hauptdarsteller, dem angedichtet wird, er könne Erwachsenenrollen übernehmen, weil er politisch konform daher kommt, keinen Humor und Überraschungen nur in der ersten Folge. Die Darsteller chargieren wie in einem Schülerstück, da helfen einem Lichtblicke wie Jessica Lange und Bette Midler, die zum Schluss reingeworden wird, auch nicht weiter. Das ist alles etwas unbefriedigend. Ich habe auch den Eindruck, dass es sich hier um Streaming-Fließbandware handelt, die halt irgendwie weggekurbelt wird. In den USA sieht man allerdings tiefgründigere Darstellungen im Stück:
VanDerWerff schloss ihre Kritik mit den Worten, dass The Politician zwar ein „Durcheinander“ und in seiner „politischen Botschaft verworren“ sei. Allerdings ginge es in der Serie gar nicht so sehr um Politik, sondern um die Tatsache, dass Payton im Gegensatz zu seinen queeren, körperlich beeinträchtigten oder nicht-weißen Mitschülern von der Gesellschaft akzeptiert werde, solange er seine Bisexualität unterdrücke. Paytons innerliche Leere sei ein „schwacher politischer Kommentar“, aber ein gutes Abbild einer Welt, die Personen zur „Selbstlöschung im Namen eines bedeutungslosen sozialen Projektes“ auffordere.
Mir ist gänzlich unklar, wer da jemanden ernsthaft auffordert und was für Projekte das denn sein sollen, aber ich bin durchaus bereit zu akzeptieren, dass es in den USA ungemein verlogene Projekte gibt, in denen sich Arschkriecher hervortun. Nur ist das alleine nichts, was so eine Geschichte trägt. Zudem gibt es andere bessere Erzählungen über derart erfolgreiche Arschkriecher.