Letztens traf ich eine Mitarbeiterin des Düsseldorfer Jugendamtes. Und da ich in meiner Heimatstadt noch ab und an etwas von Jugendarbeit mitbekomme, gerieten wir etwas ins Gespräch. Ich berichtete über meine merkwürdigen Erfahrungen im Umgang mit Behörden, womit ich ihr allerdings nichts Neues erzählen konnte. Es sei halt bei Behörden mit Teamwork nicht weit her. Jeder würde für sich kämpfen, ein ernsthaftes Miteinander, nein das gäbe es nicht. Ich erzählte von einer Bekannten, die im Ruhrgebiet Lehrerin ist. Sie erzählte, dass sie rechtlich dazu verpflichtet sei, besondere Vorkommnisse mit Schülern dort zu melden. Aber sie erwarte schon nichts mehr von den Jugendämtern. Egal wie blaugeschlagen die Kinder ankämen, das Jugendamt könne nie etwas Sonderbares finden.
Auch das verwunderte die Jugendamtsmitarbeiterin nicht. Bei ihr sei es so, dass sie so mit Arbeit zugeschüttet werde, dass sie abends wegen der Dinge Skrupel bekäme, die zeitlich einfach nicht mehr erledigt werden konnten. Schließlich stünden da ja Menschenschicksale einerseits und ihre rechtliche Eigenverantwortung andererseits im Raume. Immer mehr habe sie das Gefühl, dass Bürger so abgewimmelt werden sollen, dass am besten kaum noch jemand ins Jugendamt komme. Das ginge anderen aber nicht anders: Wenn sie tagsüber aus ihrem Büro schaue, sähe sie oftmals anderer Mitarbeiter, die auf dem Flur Weinkrämpfe bekämen. Weil sie schlicht überarbeitet seien.
Ich zeigte mich etwas verwundert, schließlich prahle die Düsseldorfer Politik so mit der Schuldenfreiheit der Stadt. Der Eurovision Song Contest konnte auch eben mal so finanziert werden. Düsseldorf habe doch Geld. Da sagte sie:
Für sowas nicht.