Es rappelt wieder im Karton: Derzeit ist es en vogue, sich auf die Kunst des Bloggens zu besinnen. Damit hat Cem mit der Trend.meiner-Reihe en mal angefangen, wobei er statt auf Blogs auf soziale Netzwerke kommerzieller Natur bauen wollte, während Ben die genau entgegen gesetzte Richtung befürwortet. Derzeit ist Johnny bei Spreeblick auf dieser Welle unterwegs, sein Blog soll konzentrierter, d.h. weniger Mehrautorenblog werden. Felix Schwenzel sieht darin den Konflikt zwischen Mehrautorenblog und rein privatem Blog, wobei Schwenzel selbst gerade sein Blog optisch für die heutige Zeit fit zu machen versucht. Und damit sind wir bei schwupps von der inhaltlichen bei der optischen Blogakzeptanz gelandet.
Es ist ganz nett zu sehen, dass auch gestandene Blogger ab und an durcheinander kommen bei der Frage, wie ihr Blog eigentlich funktionieren soll. Wenn man das erst einmal auf dem Schirm hat, stolpert man eigentlich nicht mehr darüber. Ich für meinen Teil blogge quasi einerseits privat in meinem Logbuch, und andererseits hier auf der Seite, wenn nicht bloß mein spezielles Erleben einer Situation im Mittelpunkt eines Textes stehen soll. Da stellt sich dann noch die Frage, wieso man beide nicht zusammenschmeißt, aber ich sehe da noch einen feinen Unterschied. Daneben könnten wegen mir hier andere Leute bloggen — was derzeit gar nicht geschieht — ohne dass der Sinn dieses Blogs damit konterkariert würde. Mit dem einen Blog halte ich Kontakt zur Bloggosphäre, mit dem anderen pfeiffe ich drauf — es gibt genügend Leute im Internet, die eh nichts mit der Bloggosphäre anfangen können.
Bei Spreeblick krieselte es meines Erachtens nicht deswegen, weil es ein Mehrautorenblog war, sondern weil es thematisch gar keine Ordnung mehr gab. Da gab es einer bestimmten Musikliebhaberei verordnete Artikel neben Gedichten, Gewinnspielen, Internetthemendiskussionen und Fussballberichterstattung. Das war irgendwann für den Leser nicht mehr überschaubar oder vielleicht besser: einordbar. Zwangsläufig dämmt man das Problem ein, wenn man fortan nur noch alleine bloggt — es ginge bei besserer Leitliniengebung sicher aber auch mit diversen Autoren.
Was die optische Blogakzeptanz angeht: Soweit ich weiß ist meine Seite auf allen Geräten lesbar, auf einem iPhone vielleicht nur mit Hilfe des Hin-und-Herschubssens der Seite. Wenn ich Felix Schwenzel recht verstanden habe, wurmte es ihn im Speziellen, dass seine Seite auf dem iPhone gar nicht angezeigt werden konnte. Da ich nur ein wenig eingesetztes Smartphone habe und dies kein iPhone ist, fuchst mich die Darstellung dieses Blogs auf Smartphonen wenig. Mich wurmt eher die Lesbarkeit an Computerbildschirmen, wofür mein Blog im ersten Sinne konzipiert war. Hierbei besonders Schriftarten und die Worte-pro-Zeile-Einschätzung, die sich bei mir gerade auf eine bestimmte Frequenz eingependelt hat. Auf Felix Schwenzels Blog scheint mir das gerade Gedanken unnötig oft zu unterbrechen — sieht aber auf dem iPhone gut aus ;-).
4 Kommentare
Für die iPhonisierbarkeit von WordPress kann ich WPtouch empfehlen. Ein einfach zu installierendes Plugin.
Ich hatte das mal drin, fand es aber ästhetisch nicht beeindruckend. Wenn ich es richtig verstanden habe, müssen iPhoner z.B. meine Seite nun hin und herschubsen, um zu lesen. Sollen se doch ;-).
umgebaut habe ich das design meines blogdings, oder besser die technischen voraussetzungen, weil es mich auch genervt hat, wie die seite auf dem iphone aussah. das war schon ok, ist jetzt aber okayer.
wie die seite jetzt auf dem desktop-bildschirm aussieht, welche worte-pro-zeile-frequenz da eingestellt ist, hat nichts mit dem iphone oder anderen mobilen geräten zu tun, sondern war eine entscheidung die ich für die anzeige auf desktop-bildschirmen getroffen habe. das kann man mögen oder nicht, es mag sich noch was dran ändern. wenn du sehen willst wie wirres.net auf dem mobiltelefon aussieht, kannst du einfach dein browserfenster ganz klein machen.
Ich fand das alles ganz brauchbar, was ich da so gesehen habe. Mit einem iPhone-Simulator habe ich mir das mal angeschaut, hat gut funktioniert. Ich mag halt serifenhaltigere Schriftarten für längere Texte, der Idee nach wie die FAZ das auch übernommen hat. Bei Blogs, deren Leser ein gewisses Niveau kennen und erwarten, wird das sie aber eh nicht vom Lesen abhalten.