Für ein politisches Wahlrecht ist bei Kant die wirtschaftliche Unabhängigkeit entscheidend: Wer demnach finanziell unter der Fuchtel eines anderen steht, darf nicht wählen, weil seine Stimme nicht mehr als unabhängig gewertet werden kann. Das wird heute anders gesehen, aber ich finde irgendwie, dass es auch bei vielen für das eigene Selbstwertgefühl wichtig ist, ob man derart eigenständig ist oder nicht.
Gestern traf ich einen Schauspieler, mit dem ich, während im Hintergrund das Dschungelcamp lief, über die Welt der Schauspielerei, wie Schauspieler auf Nichtschauspieler wirken und was dieser Job für die sie Betreibenden bedeutet, schwadronierte. Einerseits hält man von außen ja schon GZSZ-Darsteller für kleine Stars, bei denen andererseits schon wieder irritiert, dass sie mitunter nur an die 2000€ brutto monatlich verdienen. Der Schauspieler legte übrigens Wert auf den Unterschied zwischen Schauspieler und Darsteller (bei GZSZ agiert man so gesehen nur als Darsteller nicht als Schauspieler).
Über diese Stars und Sternchen meinte er resümierend
Letzten Endes unterstehen die alle aber eben nur den Regeln anderer.
Na, hoffentlich verleiht die Schauspielausbildung wenigstens soviel Selbstvertrauen, solche Ernüchterungen zu ertragen. Aber wieviel Eigenständig bleibt einem selber noch, wenn man zwar finanziell gut aufgestellt und dennoch gefühlt abhängig ist?