Lesezeichen vom 7. Januar 2012

Die Nachtgeschichten von heute

  • Gewalt der Unbe­hausten | WELT ONLINE — Judith Scha­lan­sky: In den 90er-Jahren war das sicher­lich so. Da haben wir die Angriffe auf Aus­län­der­heime und Aus­län­der miter­leben müssen. Es herrschte eine Art Vaku­um. Aber ich glaube, die all­ge­meine Unsicher­heit, das Weg­brechen des Gewohn­ten — das war entschei­dend. Damit kann man nicht die Gewalt gegen Aus­län­der erk­lären und schon gar nicht recht­fer­ti­gen. Aber es war und ist eben eine Gewalt der Unbe­hausten. Deren Angst war riesig: die Furcht vor dem Anderen, vor dem Neuen. Damals herrschte auch eine Art Wild­west­stim­mung — mit all diesen Vertretern für Lexi­ka und Plas­tikhaustüren. Es herrschte ein all­ge­meines Ver­arschtwer­den. Da prall­ten nicht nur zwei Wel­ten, son­dern stießen auch zwei Völk­er aufeinan­der, die nicht dieselbe Sprache sprachen.
  • Recht­ster­ror­is­mus: Ter­rorzelle wom­öglich für weit­eren Anschlag ver­ant­wortlich | ZEIT ONLINE — Die Zwick­auer Zelle steckt möglicher­weise hin­ter einem Mor­dan­schlag in Duis­burg. Damals war ein türkisch­er Gast­wirt von ein­er Selb­stschuss­falle schw­er ver­let­zt worden.
  • Quote sei zu ger­ing: RTL fordert Ende der Dig­italk­a­näle von ARD und ZDF — Han­dels­blatt — Die Gefahr eines Auf­tragsver­sagens besteht.
  • Ver­fas­sungs­blog › Dieter Grimm: Wulffs Anruf war kein Ein­griff in die Presse­frei­heit — Das Grun­drecht der Presse­frei­heit schützt die Presse und die im Pressewe­sen Täti­gen vor Ein­grif­f­en der öffentlichen Gewalt. Wir kön­nen zwar annehmen, dass der Bun­de­spräsi­dent in sein­er Eigen­schaft als Staat­sober­haupt angerufen hat, nicht als Pri­vat­mann. Ein­griff­squal­ität hätte der Anruf aber nur gehabt, wenn dadurch die Frei­heit des Chefredak­teurs eingeschränkt wor­den wäre. Seine Frei­heit, so zu han­deln, wie er es jour­nal­is­tisch für richtig hielt, war aber in kein­er Weise gemindert. Das heißt gle­ichzeit­ig, dass der Bun­de­spräsi­dent mit dem Anruf nicht gegen das Grundge­setz ver­stoßen hat. Ob seinem Ver­hal­ten ein angemessenes Ver­ständ­nis von der Funk­tion der Presse in der Demokratie und dem Ver­hält­nis von Poli­tik­ern und Jour­nal­is­ten zugrun­de­lag, ist eine andere Frage.
  • Der Feldzug der “Bild” passt ins Bild der eitlen Medi­en: Diek­manns Anmaßung — taz.de — Wulff ste­ht — natür­lich völ­lig zu Recht — als Aufk­lärungsver­hin­der­er dar. Und Bild als ser­iös­es Blatt, dass den Tabubruch scheut. Welche Per­fi­die — Bild stellt sich noch ein­mal über den eh schon demüti­gen Präsi­den­ten. Das wird erst dann vol­lends zu ein­er Farce, wenn man weiß, dass Bild-Leute seit Tagen mit Wulffs Sätzen bei anderen Medi­en hausieren gehen.

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