Momentan ist es ja irgendwie unter Politikern Mode, statt sich mit Inhalten zu befassen, andere Parteien zu interpretieren. Für die Grünen hat das Malte Spitz übernommen. Und der radebrecht da im übelsten Politikersprech Neunmalkluges wie:
Die Piraten inszenieren sich als Partei der „Avantgarde“, die sich aber vorwiegend mit sich selbst und weniger mit Wählern und Inhalten beschäftigt, die mit ihrem Outlaw-Image und dem Versprechen der Avantgarde spielen, und damit erfolgreich ins Berliner Abgeordnetenhaus und in ein Umfragehoch segelte.
Das ist das, was Konservative anfangs über die Gründen gesagt haben. Herzlichen Glückwunsch, Herr Spitz, zu dieser Punktlandung.
Die Grünen haben schlicht Jugendlichkeit als Markenkern verloren, sind inzwischen eben auch oft alt geworden, zu alt für die Jugend von heute. Fürchterlich auch der Fall in Technikgefasel, das jugendlich wirken soll:
Den Piraten fehlt die große Erzählung, die Vision jenseits von Buzzwords.
Was ist denn die große Erzählung der Grünen? Was haben große Erzählungen in der Politik verloren?
Stattdessen wurden als erstes reflexhaft die „Köpfe“ von BKA-Chef Ziercke und Innenminister Friedrich gefordert und in Interviews mit Wild-West Vergleichen schwadroniert, statt aufzuzeigen, was die Zusammenhänge bei diesem Thema bedeuten, das anscheinend deutsche Unternehmen solche Technik entwickeln, staatliche Behörden dies mit völliger Unwissenheit und ohne Kontrolle fahrlässig einsetzen.
Oh, wenn etwas überfällig ist, dann den Rücktritt von Friedrich zu fordern, der in dieser wie zuvor bei der Islam-Thematik so unbeholfen und fehlgeleitet herumschwimmt, dass Kompetenzanfragen nicht ausbleiben sollten. Erschreckend, dass sie nicht von den Grünen gekommen sind, sondern erst von den Piraten.
die Piraten sind in keine inhaltliche Lücke gestoßen
Oh doch, Herr Spitz. Ob sie sie ausfüllen können, ist eine andere Frage, aber für die Grünen wäre Einsicht hier ein erster Schritt zur Besserung.