Es gab mal im englischen Sprachraum eine sehr hübsche Seite. Benutzer konnten auf der Seite den Zeitpunkt bezeichnen, an dem eine bestimmte Fernsehserie ihren Zenit überschritten hatte. Jumping over the shark heißt das im Englischen.
Das gleiche passiert gerade mit Facebook, wie mir scheint. Anfangs war Facebook eine Antwort auf den Informationsüberfluss, der den Benutzern durch das Internet entgegenkommt: Man hatte eine begrenzte Anzahl vernetzter Nutzer, die in Gruppen Informationen austauschen konnte. Diese Strategie hatte schon in den 90ern gefruchtet und wurde in ihrer aktualisierten Form zu einem Renner.
Aber Facebook stellt keine eigenen Inhalte her und ist auf die Kreativität ihrer Nutzer angewiesen. Der Ausstoß davon aber stagniert und geht zurück: Der Informationsaustausch, die Diskussion über Gruppen ist so tot wie bei StudiVZ. Man steht vor demselben Überangebot von Bagatellinformationen, dessen Abstinenz Facebook einst so interessant machte. Das ist zumindest der Eindruck, den ich gerade habe. In meiner Timeline sind oftmals dieselben Leute, die denselben langweiligen Kram absondern.
Dagegen kann man nicht anprogrammieren, denke ich. Erst verabschieden sich die kreativen Köpfe, die Facebook eher als störend denn als hilfreich erachten, dann die Marketingmenschen, und wer immer da noch überbleibt, er wird Facebook nicht wiedererhypen können.
Das klingt sicherlich etwas defäitistisch, aber das nächste große Ding wird kommen, keine Sorge.