Wissen Sie noch, was Sie heute vor 10 Jahren gemacht haben? Ich für meinen Teil kam nachmittags gerade vom Volleyballtraining, dass ich für eine Mädchenmannschaft abgehalten hatte, als mich mein Cousin auf dem Hof meiner Eltern ansprach, dass in den USA ein Flugzeug in das World Trade Center geflogen sei. Mir war das World Trade Center kaum ein Begriff. Ich ging rein, schaltete den Fernseher ein und sah überall Live-Berichterstattungen. Die Türme qualmten. Ich weiss nicht mehr, ob der erste Turm schon gefallen war, aber über Einstürze wurde zumindest spekuliert. Ich sah nichts von herunterspringenden Menschen, menschliches Leid war nicht zu sehen. Nur die Türme. Dann stürzte der erste Turm ein. Karl-Heinz Stockhausen hat später von einer Ästhetik der Anschläge gesprochen und ist viel dafür kritisiert worden. Aber die gab es ja auch. Ich hatte auch ein ästhetisches Empfinden beim Betrachten der Bilder. Und als der erste Turm fiel, dachte ich, es wäre symmetrisch passend, wenn der zweite fällt. Die erfassbare Leidproblematik ist mir erst viel später auf- und nahe gegangen. Genauso wie die politische Bedeutung des Anschlages und die Dimension dieses Tages.
Neben Konstantin Klein schreibt in meinem Feed-Reader Kiki etwas zu ihrem 11. September 2001. Ich lese eigentlich ungern Frauen, die über Unfälle schreiben, aber was Kiki da vom Stapel lässt, hat nichts damit zu tun, das hat wirklich Format.
Herfried Münkler zieht 10 Jahre nach dem 11. September 2001 Bilanz und meint, Al KAida sei gescheitert.
Benjamin feiert seinen 10. Bloggeburtstag. Herzlichen Glückwunsch von hier aus.
Und während ich mir die Frage stelle: Wird man es in diesem Leben wohl noch mal erleben, dass Panik so kontrolliert ausgebrochen lassen wird? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.