Da ist wohl jemand zu stark in einem obelixschen Wahlumfragekessel eingetaucht: Für Renate Kühnast sind die Grünen die Wirtschaftspartei des 21. Jahrhunderts. Aber gut, die FDP hält sich inzwischen ja auch für grün.
Der Anwalt von Karl Theodor Guttenberg, Alexander Kalkreuth, meint, die Universität Bayreuth würde eine Vorverurteilung Guttenbergs betreiben, wenn man ihn als vorsätzlichen Betrüger darstellt, bevor ein abschließendes Ergebnis erzielt worden sei. Das ist aber auch mal eine lustige Verwendung des Wortes Vorverurteilung: Urteil vor einem Urteil, nicht Urteil vor Kenntnis begründeter, sachlicher Zusammenhänge. Ab einem bestimmten Punkt wird die Unschuldsvermutung halt albern.
Die taz meint aktionierend, es sei fair, ihre Artikel zu bezahlen, wenn man sie gut findet, deswegen sollten ihre Leser das auch tun, sonst droht eine Paywall. Was im Gegenzug heißt, es sei unfair, sie nicht zu bezahlen, wenn man sie gut findet. Insofern bin ich fair, ohne jemals bei der taz geflattrt zu haben. Kommentatoren kritisieren, dass die taz nicht verrechne, wie das aktive Kommentatorenfeld die Artikel mitunter aufwertet. Irgendwie ist es auch wieder fair, dass Benutzer die Zeitung für Inhalte so in Haftung nehmen wie es umgekehrt versucht wurd.
Und während ich mir die Frage stelle: Würde es jemandem tatsächlich auffallen, wenn taz-Teile hinter einer Paywall verschwinden? hole ich mir erstmal noch einen Kaffee.
[ Foto: Luc van Gent ]