Heute ist FDP-Chef Westerwelle zurückgetreten, denn irgendwas musste ja passieren, nachdem die FDP in letzter Zeit hochkantig aus zwei Landtagen geflogen ist.
Nun ist es zwar nie, nie, nie so gewesen, dass die Worte Westerwelles irgendeinen Nagel auf den Punkt Kopf getroffen hätten. Sei es das Projekt 18, die spätrömische Dekadenz oder neuerdings die zustimmende Enthaltung. Das war alles begrifflich gesehen und wohl nicht nur in dieser Hinsicht: Großer Murks.
Und in seinen Abschiedsworten vom FDP-Chefsessel hat er dasselbe erneut aufblitzen lassen: Er mache das Feld frei an der Parteispitze mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Weinend, weil niemand gerne von seinem Posten geräumt wird, und lachend, weil fährige Leute nachrücken könnten, die einen Generationswechsel darstellen.
Das genau ist aber wieder der Westerwellsche Blödsinn: Es findet mit Bahr, Lindner und Rösler, die Westerwelle als Nachfolger im Sinn hat, eben kein Generationswechsel statt, weil sie eben genau das sind, was Westerwelle auch ist: Aalglatte, blasierte Yuppies. Mit denen gewinnt man keinen Blumenkübel. Dass sie Yuppies sind ist ja genau der Grund, weswegen die noch nicht in ernsthafter parteilicher Verantwortung stehen.
Innerhalb der FDP hört sich das dann an wie bei Walter Döring:
was Lindner da über Nacht verkündet hat, einfach mal ein Atomkraftwerk abschalten, das ist doch Kokolores. Das ist einfach nur Ausdruck von Planlosigkeit
Eben.