Die Süddeutsche Zeitung hat den ukrainischen Fotographen Igor Kostin interviewt, der kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe am dortigen Reaktor Fotos gemacht hat.
In der Ärzte-Zeitung wird geschrieben, dass sich angeblich keine andere Gruppe so intensiv mit ihrer Rolle in der Nazi-Zeit beschäftigt habe, wie die Ärzte. Dabei war es ja der Journalist Ernst Klee, nach dem in Mettingen inzwischen eine Schule benannt worden ist, der maßgebliche Aufarbeitung über Ärzte in der Nazi-Zeit geleistet hat und nachwies, dass das Ende der Nazi-Zeit nicht das Ende der diesem Geist entsprechenden, menschenunwürdigen Praktiken von Ärzten bedeutet hat.
Friedrich Küppersbusch wundert sich über die Operation Morgendämmerung:
Und während ich mir die Frage stelle: Warum ist mir entgangen, dass die Guten-Morgen-Artikel am Dienstag Einjähriges gehabt haben? hole ich mir erstmal noch einen Jubiläumskaffee.
Nach dem gestern in der ARD-Sendung Beckmann die Psychologin Alina Wilms behauptet hat, jemand der ein Killerspiel spiele, habe in dieser Tätigkeit des Tötens anderer, eine Akzeptanz der realen Handlung des Tötens anderer bereits verinnerlicht, und diese Aussage vom Gesprächsleiter Beckmann nicht kritisch hinterfragt wurde, finde ich, dass es abermals Zeit ist, die Kritikfähigkeit der öffentlich rechtlichen Sender in Frage zu stellen.
Mir geht es im Gegensatz zu anderen nicht um eine Lobby für Killerspielspieler. Wer immer derartige Spiele verbieten will, hat nicht kapiert, dass Verbote bestehender Medien im Internet nicht helfen. Ich nehme hiervon die Verfolgung von Kinderpornographie aus, das scheint mir ein anderes Thema zu sein und ich befürworte die Verfolgung derartiger Verbrechen. Aber Raubkopien von Killerspielen sind seit bald 20 Jahren an der Tagesordnung.
Zudem halte ich die Einschätzung, man brauche einen Menschen nur vor einen PC setzen, ihn ein Killerspiel spielen lassen, und schon verwandle sich dieser Mensch in ein Zombie, für so weltfremd, dass ich Personen, die derartiges behaupten, nicht ernst nehmen kann. Menschen haben Gewaltphantasien und Menschen spielen gerne Spiele. Die Verbindung dieser beiden Phänomene kann man gerne für sich selbst ausschließen oder abstoßend finden und ein Staat kann das auch verbieten.
Aber die Haltung, ein Staat sollte aus moralischen Gründen derartige Spiele verbieten, ist unsinnig. Derartige Spiele werden seit fast 20 Jahren von unzähligen jungen und junggebliebenen Menschen gespielt. In Deutschland hatten von drei männlichen Schulamokläufern zwei dieses Spiel auf ihrem Rechner. Statistisch gesehen ist das eine normale Verteilung bezüglich der Verbreitung dieser Spiele. Es gibt keine Untersuchung, die ergeben hätte, dass diese Spiele sich negativ auf moralisches Verhalten auswirken. Wobei natürlich klar ist, dass man diese Spiele nicht zur Erweiterung des geistigen Horizonts spielt oder zur moralischen Erbauung. Aber das behauptet ja auch niemand.
Es ist an dieser Stelle aber erschreckend, wie die Öffentlich-Rechtlichen Killerspiele zu Zombieschulen erklären, wohl weil sie sensationslüstern sind, weil sie eine Story brauchen, weil sie das Böse fassen wollen und weil sie nicht bereit sind, sich sachlich ausgewogen mit der Thematik zu beschäftigen:
Zwar ist das Video bereits anderthalb Jahre alt, einer kritischere Haltung ist bei der ARD aber noch nicht festzustellen.
Das eigentlich Schlimme ist daran, dass Themen die wirklich relevant sind durch derartiges Themen-auf-den-Tisch-hauen unterschlagen werden: Die Gesellschaft hat nicht auf dem Schirm, wie Heranwachsende mit dem Druck, den man immer mehr diesen zumutet, genau umgehen soll. Alle drei Amokläufer betrachteten sich als Verlierer und zu unrecht zu diesen gemacht. Wie kommen wir an diese Leute ran, wenn sie sich als Verlierer betrachten und das auch in einem Schulsystem, das in der Tat aussieht, als filtere es Verlierer herraus anstatt sie in ihrer individuellen Lage zu fördern?
Sollten Lehrer diejenigen sein, die man an dieser Stelle ansprechen möchte, muss man ihnen viel mehr Kompetenzen geben, muss man ihre Ausbildung grundsätzlich überdenken, darf man sie nicht in die Schule schicken und sagen: Sieh’ zu, wie du klar kommst.
Und wer für Jugendliche wirklich etwas tun will, der sollte mit ihnen reden, sich mit ihnen unterhalten, auseinandersetzen und nicht reflexartig irgendwas verbieten, was ihm verachtenswert erscheint.