
Was soll auch schon dabei rumkommen, wenn man wie gestern Abend im Fernsehen Markus Lanz im Gespräch mit Til Schweiger und Armin Rohde sieht? Bitte. Was kann man da erwarten?
Markus Lanz sitzt da eh nur wegen seines Aussehens, das Format an sich überfordert ihn dermaßen, dass er sein verkrampftes Zettelorientationsklammern nie loswerden wird.
Die Bildzeitungslakaien Schweiger und Rohde durften in erregter Herzenslust rachelüsternd und unkritisiert erbarmungsloses Strafen und öffentliches Brandmarken für Sexualstraftäter fordern, weil Sexualstraftäter ihr Recht in dieser Gemeinschaft verwirkt hätten. Als ob so etwas überhaupt möglich wäre: Sich selbst aller menschlichen Rechte zu entledigen.
Das Niveau der Sendung erinnerte mich an eine Folge von Sabine Christiansen über Gesundheitspolitik, zu der Rainer Hunold eingeladen wurde, weil der den Doktor in Praxis Bülowbogen gespielt hat. Die Zuständigen bei der ARD hatten im Vorfeld gar nicht geschnallt, dass Hunold von der Materie keinen Schimmer hatte und wirklich nur Schauspieler ist.
Und genauso ist im ZDF niemand, der der verhindert, dass eine Sendung wie Lanz derart aus dem Ruder läuft, dass die eingeladene Jasmin Gerat wegen der aggressiv-reißerischen Atmosphäre das Studio verlässt.
Til Manta, Manta Schweiger unterstrich seine Weltentrücktheit in der Sendung gar dadurch, dass er einräumte, sich selbst als Intellektuellen anzusehen. Ok, ich will mal fair sein: Ich denke mal, der Schweiger weiß einfach nicht, was ein Intellektueller ist. So wie in dieser Sendung kaum jemand irgendetwas genau auf dem Schirm hatte.
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