Deutschlands bekanntester Konzertveranstalter Marek Lieberberg hat deutliche Worte gefunden für das Versagen der Sicherheitsmaßnahmen bei der Loveparade 2010. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung sagte er:
Wieso ist hier in allen Medien immer von einem tragischen Unglück die Rede? Ein Erdbeben ist ein tragisches Unglück. Aber es hat doch nicht einmal geregnet in Duisburg. Und bitte: Hunderttausend junge Leute durch einen 16 Meter breiten und 100 Meter langen Tunnel zu pressen, daneben Zäune und eine Autobahn — das ist definitiv kein tragisches Unglück! Wieso lässt man den Verantwortlichen dieses Geschwätz durchgehen? Was am Samstag in Duisburg passiert ist, das ist ein Verbrechen.
Ich sehe auf den Bildern keine Wellenbrecher, die die Menschen bremsen und besser verteilen, ich sehe kaum oder keine Ordner. Man fragt sich, wenn man das sieht, ob alle Verantwortlichen komplett den Verstand verloren haben.
Ein einziger Eingang über einen Tunnel ist nach der Gesetzeslage eigentlich überhaupt nicht zulassungsfähig. Aber offensichtlich wollten die Verantwortlichen der Stadt die Veranstaltung um jeden Preis und haben deshalb über alle notwendigen Sicherheitserwägungen hinweggesehen. Diese jungen Menschen sind aus meiner Sicht in den Tod gejagt worden.
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Hallo,
der Herr heißt Lieberberg nicht Lierenberg…
Korrekt. Wurde korrigiert.