SteÂfan Reineke schreibt in Die Macht der BlogÂger ĂŒber die MediÂenÂlandÂschaft NorÂdrhein-WestÂfalens wie folÂgt:
Den EinÂdruck, dass kriÂtisÂchÂer JourÂnalÂisÂmus es in NRW schwÂer hat, teilen auch KorÂreÂsponÂdenÂten ĂŒberÂreÂgionaler ZeitunÂgen. âWenn ein Text missÂfĂ€llt, ist fast ĂŒblich, dass sich der CDU- oder der RegierungssprechÂer direkt bei der ChefredakÂtion ĂŒber die KorÂreÂsponÂdenÂten beschwÂerenâ, sagt ein MitÂglied der LanÂdespressekonÂferenz (lpk). Auch wenn JourÂnalÂisÂten es nur wagen, FraÂgen zu stellen, kommt es vor, dass sich die CDU dies prompt bei der ChefredakÂtion verÂbitÂtet.
Wer sich unbeÂliebt macht, bekommt teleÂfonisch keine AuskunÂft mehr â Antworten gibt es dann nur noch schriftlich. Das ist im TageszeitungsÂgeschĂ€ft ein schwÂer wettzuÂmachenÂder Nachteil. âDer CDU-SprechÂer Matthias HeiÂdÂmeier und der RegierungssprechÂer Hans Dieter Wichter machen mehr oder weniger subÂtil Druckâ, sagt ein anderes MitÂglied der LanÂdespressekonÂferenz.
Namentlich will kein JourÂnalÂist zitiert werÂden, aus Furcht, ganz von den InforÂmaÂtionsÂflĂŒssen abgeschnitÂten zu werÂden. Warum die RĂŒttgers-Truppe so allerÂgisch reagiert, erkÂlĂ€rt sich ein KorÂreÂsponÂdent eines ĂŒberÂreÂgionalen Blattes so: âDie sind von den RegionÂalzeitunÂgen nur NetÂtigkeitÂen gewohnt, deshalb diese ĂberÂreakÂtion bei KriÂtik.â
Die ZeitungsÂlandÂschaft in NorÂdrhein-WestÂfalen ist ein spezieller Fall. Die InterÂessen von poliÂtisÂchÂer Macht und VerÂlagshĂ€usern, von StaatskanÂzlei und MediÂenkonzÂerÂnen sind ungewöhnÂlich eng miteinanÂder verzahÂnt. NorÂbert SchneiÂder, DirekÂtor der LanÂdesmeÂdiÂenÂanstalt, die die mediÂalen MachtÂstrukÂturen unter die Lupe nimmt, sagt der taz: âDie VerÂleger sind in NRW â im UnterÂschied zu den anderen BunÂdeslĂ€nÂdern â eine zenÂtrale poliÂtisÂche Kraft.â
I heard that song before.