Moin

morgenkaffee

Meat Loaf erzählt im Inter­view von den dutzen­den Malen, die er dem Tod, vorzugsweise mit dem Flugzeug, entkom­men ist. Dass man sich danach über­haupt noch in ein Luft­fahrtzeug set­zt, wun­der mich doch irgend­wie.

Auch inner­halb der Katholis­chen Kirche scheint man nicht der Ansicht zhu sein, dass an den Vor­wür­fen gegen den ehe­ma­li­gen Bischof Mixa nichts dran ist, wenn man sich die Aus­sagen Kar­di­nal Lehmanns anhört.

Tja, und dann war da noch die Geschichte, dass die Men­schen Sex mit Nean­derthalern gehabt haben müssen. Wenn sich jemand ähn­lich ben­immt, möcht­en die Behör­den­men­schen allerd­ings nicht, dass er Lehrer wird.

Und während ich mir die Frage stelle: Wenn Lehrer immer einem kri­tik­losen Ide­al­bild entsprechen müssen, wie schein­heilig ist es dann, das man in Lehrern immer nur Ham­pelmän­ner sieht? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.

[Foto: Luc van Gent]

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Wahltag der Abrechnung

Heute wird es sich zeigen, ob die Maulwürfe in der NRW-CDU ihr Ziel erre­icht haben, ihrer partei­in­ter­nen Führung einen Denkzettel zu ver­passen. In Umfra­gen ist die CDU kon­stant gefall­en, von anfangs 41% auf 37%. Zusam­men mit ein­er kon­tur­losen NRW-FDP wird das den Umfra­gen zufolge nicht reichen für eine Weit­er­führung der Koali­tion. Aber lassen wir uns über­raschen.

Mit dem heuti­gen Tag geht aber vor­erst der Kom­bi-Wahlkampf von Bun­des- und Land­tagswahl zuende, der einen frischen Wind mit sich gebracht hat: Über das Inter­net wur­den mas­siv Infor­ma­tio­nen gehan­delt, von denen die Parteien allen­thal­ben über­rascht wur­den.

Das Wir in NRW Blog hat es geschaft, Poli­tik­er aus der zweit­en Rei­he der CDU ins Ram­p­en­licht zu zer­ren und Eit­elkeit­en und Schmu zu the­ma­tisieren, so wie in der Tat es Tageszeitun­gen nicht ver­mocht haben. Hen­drik Wüst durfte deswe­gen seinen Hut als Gen­er­alsekretär nehmen, andere wie Land­tagspräsi­dentin van Dinther oder Boris Berg­er haben ful­mi­nant an Anse­hen ver­loren.

In welch­er Rolle auch immer die NRW-CDU aus dieser Wahl her­aus­tritt, sie wird intern umkrem­peln müssen. Sie wird sich kaum ein zweites Mal erlauben kön­nen, der­art vorge­führt zu wer­den wie in diesem Wahlkampf.

Das Wir in NRW Blog resümiert den Land­tagswahlkampf, aber auch möglicher­weise die eigene Bedeu­tung abschließend, dass sich bei ihnen 730.000 Leser informiert hät­ten. Das klingt zunächst imposant, sollte aber run­terg­erech­net wer­den: Die Zahl bezieht sich auf 5 Monate, was täglich 4866 IP-Adressen sind, die die Seite anges­teuert haben. IP-Adressen sind keine Leser, nicht mal unbe­d­ingt Men­schen, sprich: Das kön­nen auch Com­put­er sein, wie Such­maschi­nen. Und da Com­put­er meist täglich neue IP-Adressen bekom­men, ist die Hochrech­nung dieser Zahl zu 730.000 Lesern gän­zlich in Zweifel zu ziehen. Und dann sollte man vielle­icht auch noch die Leser her­aus­nehmen, die nur aus beru­flichem oder parteis­trate­gis­chem Inter­esse die Seite aufrufen. So imposant ist eine solche Zahl dann nicht mehr.

Aber Zeitun­gen haben dies aufge­grif­f­en und so ent­stand eine net­zw­erkar­tige Verbindung von Blogs und tra­di­tionellen Medi­en, die dur­chaus viele Wäh­ler erre­icht hat. Dieses Net­zw­erk lässt sich nur nicht anschaulich in Zahlen aus­drück­en, allein dadurch schon, dass die tra­di­tionellen Medi­en oft immer noch die eigentlichen Quellen ihrer Nachricht­en ver­heim­lichen.

Wenn die NRW-CDU meint, dieses Blog sei eine reine SPD-Kam­pagne und es gäbe nur einen Maulwurf, offen­bart sie nur, dass sie noch weniger vom Inter­net ver­ste­ht, als man gedacht hat. Für alle Parteien gilt, dass sie im Inter­net so recht keinen Draht zum Großteil der Nutzer find­en. Oder ken­nen Sie jeman­den, der je vom Restau­rant Kraftvoll gehört hat?

In gewiss­er Hin­sicht hat man bei der NRW-CDU recht, wenn man meint, das Inter­net sei nicht wahlentschei­dend: Keine Partei hat es ver­mocht, über das Inter­net Wäh­ler zu bewe­gen. Aber das ist den Parteien anzu­las­ten, nicht dem Inter­net. Denn dort wer­den aktuelle poli­tis­che Infor­ma­tio­nen inzwis­chen dur­chaus wie warme Sem­meln gehan­delt. So gelangte der Deutsche Hebam­men­ver­band in der ver­gan­genen Woche mit sein­er E‑Petition inner­halb von nicht ein­mal 3 Tagen an 50.000 Unter­stützer. Sowas wäre früher in dieser kurzen Zeit und über­haupt undenkbar gewe­sen.

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Lehrerhusten

Dere­inst war ich mal zuständig für die Begrüßung neuer Stu­den­ten seit­ens der Studieren­den­schaft. Und damals habe ich Ärg­er für meine Offen­heit bekom­men. Ich sah es als Verpflich­tung an, Neuankömm­linge auch über Risiken des Studi­ums etc. zu informieren. Und bei der Aus­bil­dung von Lehrern gibt es im päd­a­gogis­chen Bere­ich so einiges. Ich habe den Neustu­den­ten ger­at­en, sich päd­a­gogisch auch selb­st zu schulen, da von offiziellen Stellen oft­mals Stuss kommt. Aber solche Hin­weise wer­den seit­ens der Uni nicht gern gese­hen, da hat man Angst, Studierende wür­den ver­grault. Anti-Aufk­lärung kann man eine solche tak­tis­che Inter­essens­ab­wä­gung seit­ens der Uni auch nen­nen.

Unter Stuss ordne ich fol­gende Vorschrift für Lehrer ein: Den Lehramt­san­wärtern ist in NRW die Art zu hus­ten vorgegeben. Klingt komisch, ist aber so. Lehrer dür­fen offiziell nicht in die Hand hus­ten, sie dür­fen nur in die Arm­beuge hus­ten. Denn wir wis­sen ja alle, dass Lehrer nach dem Unter­richt jedem Schüler einzeln zur Ver­ab­schiedung die Hand geben. Umar­mungen find­en ja viel weniger statt. Und da wär es ja blöd, wenn in die Lehrer­s­hand vorher reinge­hus­tet wor­den wäre.

Kön­nte man eigentlich blind­links ignori­eren, so eine Vorschrift, was in der Prax­is sich­er auch passiert, aber stellen Sie sich mal vor, Sie sind in ein­er Lehrprü­fung als Lehramt­san­wärter und Sie müssten hus­ten.

Da wäre es schon irgend­wie blöd, sich nicht an die Lehrerhustverord­nung zu hal­ten.

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