Moin

morgenkaffee

Nicht nur in Deutsch­land wird offen­bar ger­ade ein Zeitungsar­tikel­erfind­er ent­larvt, auch bei The New York­er stellt Judith Thur­man fest, dass es in Ital­ien jeman­den gibt, der Promi­nen­ten das Beant­worten von Inter­views unge­mein erle­ichtert hat.

Das poli­tis­che Mag­a­zin Cicero veröf­fentlicht einen sehr inter­es­san­ten biographis­chen Artikel über den aktuellen NRW-Min­is­ter­präsi­den­ten Jür­gen Rüttgers.

Anne Roth berichtet über die Fes­t­nahme von autonomen Link­sex­tremen in Berlin, die verdächtigt wer­den, eine Straftat bege­hen zu wollen und sucht im Text verge­blich die autonomen Link­sex­tremen und die Straftat.

Und während ich mir die Frage stelle: Zählt es eigentlich auch zur Auf­gabe der Presse, für präsente Klis­chees zu sor­gen? hole ich mir erst­mal noch einen Kaf­fee.

[Foto: Luc van Gent]

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Was ich noch sagen wollte zu… den pietätlosen Metaphern des Kölner Stadtanzeigers

Es ist nicht lange her, da jaulte man bei Neven Dumont über den krisel­nden Qual­ität­sjour­nal­is­mus und das nicht zu knapp. Allerd­ings kriselt es intern schon, dass sich die Balken biegen, noch bevor die Krise richtig zugeschla­gen hat: In einem Text über den 1. FC Köln fand man fol­gende Worte:

Der Karnevalsvere­in, der Han­nover 96 zulet­zt so gnaden­los über­rollte wie ein Regional­ex­press einen Lebens­mü­den, ist gegen Hertha BSC eben­falls eher Außen­seit­er, wenn man die Sta­tis­tik zu Rate zieht.

und erset­zte diese Stelle nach Leserbeschw­er­den mit fol­gen­dem Geschwurbel:

Der Karnevalsvere­in, der Han­nover 96 zulet­zt so übel zurichtete wie Mel Gib­son seinen Jesus-Darsteller, ist gegen Hertha BSC eben­falls eher Außen­seit­er, wenn man die Sta­tis­tik zu Rate zieht.

Wenn man dann aber noch schreibt:

Liebe Leser, die Redak­tion hat diesen Text nach zahlre­ich­er Leserkri­tik über­ar­beit­et. Eine For­mulierung war als Anspielung auf den Selb­st­mord des Torhüters Robert Enke ver­standen wor­den. Wir bit­ten hier­für um Entschuldigung.

darf ja wohl die Frage ges­tat­tet sein: Wie sollte diese Aus­sage in bezug auf Han­nover 96 denn bitteschön anders ver­standen wer­den sollen? Und worauf und an wen richtet sich die Entschuldigung denn genau? Für eine Inter­pre­ta­tion der nicht ein­leuch­t­en­deren Jesus-Meta­pher wäre der gemeine Köl­ner Stad­tanzeiger ‑Leser bes­timmt auch ganz schön dankbar.

Ein solch­es Ver­graulen von Lesern ist ja nahezu vorsät­zlich. War das das Ziel? Du und ich — wir wissen’s nich’.

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