Robert Basic möchte mal wieder etwas eher Idelles verkaufen: Seinen Twitter-Account @robgreen. Das darf man eigentlich gar nicht, aber lassen wir das erstmal vorne vor. Es war schon damals eine befremdliche Idee, einen Blog zu verkaufen, einen Twitter-Account zu verkaufen ist um so seltsamer.
Aber verkaufen darf man den, wenn man’s darf. Wegen mir kann man so ziemlich alles verkaufen. Von daher stellt sich eher die Frage, was man Gescheites zu diesem Verkauf sagen soll. Ob es tatsächlich jemanden gibt, der 50.000€ springen lässt für unter 5000 Follower? Dann wäre jeder Follower 10€ wert. Das heisst: Jede Followerbeziehung. So richtig gesprochen hat Basic ja mit den Wenigsten.
Diese Masse an Unangesprochenen mögen dass aber nicht, Teilbeziehung eines Verkaufserlöses zu sein, was sich imm, Besucherrückgang des heutigen Tages wiederspiegelt:
Aber zurück zur Frage ob sich etwas Sinnstiftendes sagen lässt zur Verkaufsaktion, schließlich wirbelt es ordentlich im Blätter- und Bloggerwald.
Gibt es eine moralische Verwerflichkeit, deren sich Basic schuldig macht?
Wohl kaum, jeder anderer kann ja genauso gut gegen die Twitter-AGBs verstoßen und einen Preis für seinen Account erheben.
Ist das ein redlicher Preis?
Follower bei Twitter sind schon etwas anderes als Feedleser. Man nimmt als Follower oft nur zufällig auf, was der Gefolgte da ab und an von sich gibt. An den Lippen eines Twitterers hängen die wenigsten. Für monitarisierbar halte ich die Followerbeziehung ohne denjenigen, der als Grund des Folgens einst dienste, nicht. Insofern ist kein Preis als angemessen betrachtbar. Aber man hat schon Pferde kotzen sehen, vielleicht gibt es irgendjemanden, der Geld hat und mit notfalls der Rede vom Spenden-für-einen-guten-Zweck Geld springen lässt.
Was ist denn der gute Zweck, der hier vergoldet werden soll?
Das hat bis heute wohl auch noch keiner so ganz verstanden. Basic bastelt mit einer kleinen Gruppe an Buzzriders, einem Projekt durch dass die schöne, neue Web‑2.0‑Welt irgendwie in die Provinz gebracht werden soll. Vielleicht will die Provinz das gar nicht. Bisher steht als Ergebnis nur ein WordPress-Theme zum Download, zu dem es nun wirklich ästhetisch ansprechendere Alternativen zur Auswahl stehen.
Ist das Ganze nun nichts weiteres als ein schlechter Witz? Ein überflüssiges Thema?
Für jeden, den Twitter gar nicht interessiert, ist es in der Tat ziemlich egal. Dennoch fühlen sich eine ganze Reihe von Twitterern auf den Schlips getreten. Warum? Wohl weil sie sich irgendwie verraten fühlen. Für viele ist Twitter eine sehr persönliche Sache, ein Ausdruck eigener subjektiver Haltung. Und sowas kann man nicht verkaufen. Insofern ist ein Twitter-Account ohne den dazugehörigen Twitterer gehaltlos, kaum jemand hängt an alten Tweeds. Das mag bei Blogs und deren alten Blogeinträgen noch etwas anders aussehen.
Es scheint mit diese gedankliche Widersprüchlichkeit zu sein, die Twitterer stört. Natürlich wird bemüht anderen Neid zu unterstellen, aber noch ist ja nichts verkauft, Neid kann also noch gar nicht auf irgendetwas gerichtet sein.
Was bedeutet der Verkauf für Basic?
Zunächst einmal verliert Basic wohl erneut etwas von seiner Reputation, wenn man bei ihm von so etwas sprechen möchte. Nach dem Verkauf von basic-thinking.de hat er aber schon keiner sonderliche Rolle mehr als Bloggerer gespielt. Ein Erfolg ist Buzzriders noch nicht. Vielleicht kommt das noch. Es wäre ihm vielleicht irgendwie zu wünschen. Denn ewig wird man heisse Luft nicht verkaufen können.
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DerWesten: Robert Basic will seinen Twitter-Account verkaufen. Ein Interview.