Will Smith interviewt Barack Obama

Während seines Aufen­thalts in Oslo ist Barack Oba­ma von Will Smith inter­viewt wor­den und dies ist der Mitschnitt:

Bemerkenswert ist dieses Inter­view schon irgend­wie, denn teils kann man es selt­sam find­en, teils ern­sthaft motiviert.
Die selt­sam lip­pengläu­bige Hal­tung Will Smiths ist schon inter­es­sant. Ich weiss nicht, ob man nicht immer irgend­wie bescheuert drein schauen muss, wenn Barack Oba­ma einem moralis­che Dinge erk­lären möchte. Aber diese Mario-Barth-Imi­ta­tion, die Will Smith da mit seinem stirgerun­zel­ten Nick­en hin­legt, das ist schon mehrma­liges Betra­cht­en wert. Seine gan­zlich über­flüs­sig daneben sitzende Frau ist wohl auch nur für das Mit­nick­en da. In Hiphop-Kreisen kein unbekan­ntes Phänomen.
Und neben­bei, liebe Amerikan­er: Kön­nt ihr dieses Abklatschen eines Lach­ers, sein lassen? Das ist nicht cool. Und durch ein Lach­er-Klatschen dem, worüber man lacht, qua­si einen Applaus zu ver­stat­ten, ist ein­fach nur däm­lich.
Kom­men wir also eher mal zum Inhalt: Dass sich Will Smith beein­druck­en lässt von der Auf­forderung, man müsse seine moralis­che Betra­ch­tung ausweit­en, kann man wohl nur durch sein man­gel­haftes All­ge­mein­wis­sen entschuldigen. Das ist genau das, was die Gold­ene Regel aus­drück­en will, und Kants kat­e­gorisch­er Imper­a­tiv aus­drückt: Die Berück­sich­ti­gung des Stand­punk­tes eines willkür­lichen Anderen zur Beurteilung der Recht­mäßigkeit der eige­nen Hand­lun­gen.
Wenn ich eben schon wieder ein­mal Kant herange­zo­gen hat, eben dieser Kant weist völ­lig zu Recht darauf hin, dass Men­schen die Ange­wohn­heit haben, sich selb­st in moralis­ch­er Hin­sicht wesentlich pos­i­tiv­er sehen, als dass es berechtigt sei. Der Gedanke kommt mir beim Inhalt dessen, was Oba­ma von sich gibt. Der Rück­griff auf die weise Hand­lungsweise Amerikas, was Deutsch­land und Japan nach dem zweit­en Weltkrieg bet­rifft, mag man ja noch als nicht völ­lig unberechtigt anse­hen. Der wesentliche Punkt ist aber doch, dass kein Land in der Welt derzeit in einem mehrheitlichen Maße die Amerikan­er als eben diese Friedens­bringer und Demokratieauf­bauer ansieht. Das müsste man mal analysieren.

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3 Kommentare

  1. Inhalt hin oder her. Bemerkenswert ist für mich, dass Oba­ma (in sein­er Funk­tion als US-Präsi­dent) von Smith (Kün­stler) inter­viewt wird.
    Ich kann mir für unser Land ein der­ar­tiges Inter­view zwis­chen Merkel und sagen wir Thomas D. nicht vorstellen.

  2. Dass das alles intere­sant ist, würde ich auch sagen. Was ein Inter­view mit Thomas D. und Merke ergeben soll, davon habe ich noch keine Vorstel­lung.
    Dass das Inter­view Obama/Smith “cool” ist, würde ich ja ger­ade als Kri­tik ver­ste­hen ;-=.

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