In der ZDF-Sendung “Kerner” versuchte der gleichnamige TV-Moderator “Twitter” anhand eines sogenannten, inzwischen gelöschten Fake-Accounts namens “KernerJohannes” zu erklären. Das ging dann so:
Und sofort stellt sich die Frage: Kann denn etwas noch redundanter sein, als dass Johannes B. Kerner, der früher anspielungsreich als “JBK” angeführt wurde, irgendetwas für redundant erklärt?
Dass Kerner diesen Netzwerkdienst nicht versteht, verstehe ich sofort. Dass er ihn nicht erklären kann, sondern laienhaft durch einen Fake-Account probiert als unbrauchbare Zeitverschwendung dar zu stellen — nur jemand, der Kerner nicht kennt, hätte etwas anderes erwartet. Kerner behandelt jedes Thema mit dieser eigenen Art von journalistischen Strenge — man ist ja im Fernsehen, da kann man nur begrenzt intensiv auf Dinge eingehen. Da braucht man dann auch nicht notwendigerweise Leute, die über diese Begrenzung hinaus denken können.
Steffen Seibert erklärt in den Ton Kerners einfallend: “Ich wüsste nicht, was ich damit sollte.” Ja, Steffen, ICH wüsste auch nicht, was du damit sollst. Jemand, der immer nur die Nachrichten anderer neu aufarbeitet und im Fernsehen vorliest, der wird mit Twitter nichts anfangen können.
Einzig heute-journal-Urgestein Wolf von Lojewski bewahrt dem Thema an diesem Ort die nötige Sachlichkeit eines guten Journalisten, der eben im Gegensatz zu Kerner und Seibert nicht sofort eine Sache verurteilt, ohne sie verstanden zu haben. Der aber, und das ist das eigentlich Tolle dieses Ausschnittes, sofort erkennt, dass sein Unwissen über den Dienst Twitter der Sache nach relevanter ist, um über Twitter zu urteilen, als das aufgeblähte Wichtigtuertum von Kerner und Seibert. Das ZDF wird es schwer haben ohne Leute des Kalibers von von Lojewski.